zum Hauptinhalt
07.05.2024, Berlin: Polizeibeamte räumen nach der Räumung einer pro-palästinensischen Demonstration der Gruppe «Student Coalition Berlin» auf dem Theaterhof der Freien Universität Berlin das Camp ab. Propalästinensische Aktivisten haben am Dienstag einen Hof der Freien Universität in Berlin besetzt. Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Sebastian Gollnow

79 Festnahmen und über 150 Verfahren : Die Bilanz nach Räumung des Palästina-Protestcamps an der FU

Mehr als 150 Anzeigen und 79 Festnahmen bilanziert die Berliner Polizei nach der Räumung propalästinensischen Protest an der FU. Außerdem sind vier Einsatzkräfte verletzt worden.

Nach der Räumung des propalästinesischen Protestcamps an der Freien Universität Berlin (FU) in Dahlem hat die Berliner Polizei knapp 150 Ordnungswidrigkeits- oder Strafverfahren eingeleitet. 79 Personen wurden am Dienstag bei dem Protest festgenommen, teilte die Behörde am Mittwochnachmittag mit.

Konkret wurden bei dem Einsatz 80 Strafermittlungsverfahren und 79 sogenannte Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Nach Aussagen einer Polizeisprecherin wurden bei dem Einsatz vier Polizeikräfte leicht verletzt. Unter den festgenommenen Personen befanden sich 49 Frauen und 30 Männer, heißt es in der Mitteilung.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Wie berichtet, kam es am Dienstag hinter der Mensa der FU in Dahlem immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Polizeikräften. Nach Angaben eines Polizeisprechers vor Ort setzten die Einsatzkräfte auch Reizgas ein. „Der Druck auf die Kollegen wurde zu groß“, begründete der Sprecher am Dienstag die Maßnahme.

Die pro-palästinensische Demonstration hatte am Dienstag gegen 12 Uhr begonnen. Kurz darauf legte nach Polizeiangaben eine Verantwortliche der FU einen Räumungsbescheid sowie einen Strafantrag vor. Viele Protestierende weigerten sich, das Gelände zu verlassen, sodass die Einsatzkräfte mehrere Demonstrierende mit Gewalt zwingen musste.

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilt, wurden dabei auch freiheitsbeschränkende Maßnahmen durchgeführt. Kurz darauf durchbrachen mehrere Studierende aus einem angrenzenden Gebäude eine verschlossene Tür. Sie wollten sich nach Auskunft der Polizei dem Protest anschließen. Diese drängte die Protestierenden mithilfe des Einsatzes von Pfefferspray zurück.

Eine darauffolgende angemeldete Demonstration vor der Universität mit knapp 250 Teilnehmenden wurde nach mehreren israelfeindlichen Äußerungen ebenfalls von der Polizei aufgelöst. Zeitgleich fand in unmittelbarer Nähe nach Auskunft der Behörde eine proisraelische Spontankundgebung statt. Diese wurde jedoch nach einem Gespräch mit den Beamten vom Anmelder beendet. Gegen 17:45 Uhr haben sich nach Auskunft der Polizei alle Personen vor dem Hauptgebäude der Universität sowie dem U-Bahnhof Dahlem entfernt.

Am Mittwoch kritisieren außerdem mehrere Berliner Hochschuldozenten in einem offenen Brief das schnelle Durchgreifen der Universitätsleitung mithilfe der Polizei. Sie fordern, von Polizeieinsätzen und Gewalt auf dem Campus abzusehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false