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Sängerin und ehemalige Gewinnerin des Eurovision Song Contest (ESC): Lena Meyer-Landrut.

© Imago/APress

„Bin zu 1000 Prozent gegen rechts“: ESC-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut wünscht sich Verbot der AfD

In diesem Land und in dieser Zeit dürfe man sich nicht rechts positionieren, sagt die Sängerin. Es sei ihr egal, wenn sie wegen ihrer Haltung Fans verliere, so Meyer-Landrut.

Die Politik in Deutschland streitet seit Monaten heftig über das Für und Wider eines Verbots der AfD. Eine deutsche Prominente hat zu der in Teilen als rechtsextremistisch eingeschätzten Partei eine klare Meinung. Lena Meyer-Landrut, Sängerin und ehemalige Gewinnerin des Eurovision Song Contest (ESC), fordert einen härteren Umgang mit den Rechtspopulisten: „Die AfD muss verboten werden“, sagte sie dem „Spiegel“.

Die 32-Jährige weiter: „Man hat in diesem Land und zu dieser Zeit einfach nicht die Option, sich weit rechts zu positionieren. Das wiederhole ich gern auf all meinen Plattformen. Auch wenn ich dadurch Follower verliere, es kümmert mich nicht. Ich bin zu 1000 Prozent gegen rechts und gegen die AfD.“

Meyer-Landrut gewann 2010 den ESC

Meyer-Landrut äußerte sich außerdem zu ihrem schwierigen Verhältnis zu den Boulevardmedien: „Ich stehe seit meinem ESC-Sieg, also seit meinem 19. Lebensjahr, in der Öffentlichkeit, unter ständiger Beobachtung und Bewertung. Alles, was ich sage, generiert eine Schlagzeile, und mir sind diese Schlagzeilen oft zuwider. Es sind immer Zuspitzungen, Bewertungen, Extreme“, sagte sie. „Es gab Berichte, die so respektlos und niederträchtig waren, dass sie mich für Wochen aus dem Leben geholt haben.“

Unter anderem mit der „Bild“ habe sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht: „Ich möchte den Namen der Zeitung nicht mal in den Mund nehmen, so sehr ekelt mich dieses Medium an.“ Sie sei bereits „sehr oft“ juristisch gegen das Blatt vorgegangen.

Meyer-Landrut holte 2010 mit dem Lied „Satellite“ den zweiten deutschen Sieg in der Geschichte des ESC. Im Folgejahr trat sie mit dem Stück „Taken by a Stranger“ erneut beim ESC an und erreichte den zehnten Platz. Die gebürtige Hannoveranerin ist auch als Synchron- und Hörspielsprecherin tätig. Gelegentlich arbeitet sie als Model und macht Werbung für Kosmetik.

Weiter spricht Meyer-Landrut über Selbstzweifel, ihre Psyche und die Depression, an der sie leide. Die Diagnose, so die Sängerin, habe sie lange bewusst nicht öffentlich gemacht. Sie wolle „keine Depressionsaktivistin sein“, sagte Meyer-Landrut.

„Das können andere viel besser. Ich möchte auch nicht nur darauf reduziert werden. Für mich ist diese Diagnose einfach Teil meines Lebens, Teil einer Normalität. Sie gehört zu mir. Ich mag es nicht, wenn Depressionen wie eine Sensation behandelt werden.“ Sie habe zum Glück eine tolle Therapeutin, die ihr beigebracht habe, wie sie sich selbst helfen könne. (lem)

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