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Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Global Solutions Summit in der European School of Management and Technology in Berlin.

© dpa/Annette Riedl

Wachsende Finanznot: Scholz fordert chinesischen Beitrag zur Entschuldung von Entwicklungsländern

Die Zahl hochverschuldeter Entwicklungsländer habe sich rasant erhöht, so der Bundeskanzler. Demnach müsse China als einer der größten Gläubigerstaaten dieser Dynamik entgegenwirken.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat China aufgefordert, bei der Entschuldung der Entwicklungsländer zu helfen. „Klar ist, dass sich China als einer der größten Gläubiger insgesamt stärker beteiligen muss, um die Schuldenlast der ärmsten Länder nachhaltig zu verringern“, sagte Scholz am Dienstag bei dem sogenannten Global Solution Summit in Berlin. „Dazu habe ich mit Präsident Xi vor Kurzem in Peking gesprochen.“

Scholz verwies darauf, dass sich in den vergangenen zehn Jahren die Zahl von Staaten verdoppelt habe, die in einer Verschuldungskrise steckten oder kurz davor stünden.

Die westlichen Länder des sogenannten Pariser Clubs haben sich immer wieder auf Entschuldungen geeinigt. China ist nicht Mitglied, gehört aber angesichts der vielen vergebenen Kredite an Entwicklungsländer für Infrastrukturprojekte mittlerweile zu einem der größten Gläubiger weltweit.

Scholz verwies auf die wachsende Finanznot vieler Entwicklungsländer, die gerade angesichts der nötigen Investitionen in den Kampf gegen den Klimawandel zum Problem wird. „Um nachhaltiges Wachstum in Afrika, Asien und Südamerika zu stärken, kann es aber natürlich nicht nur um Schuldenmanagement gehen.“

Die G20-Industrie- und Schwellenstaaten hätten eigentlich einen Rahmen für die Restrukturierung von Schulden geschaffen, sagte der Kanzler. Aber bisher zeigten erst wenige Länder Interesse daran.

Deutschland habe der Weltbank 2023 mehr als 300 Millionen Euro Hybrid-Kapital zugesagt, mit denen die Weltbank ihre Kreditvergabe deutlich erhöhen könne.

„Seitdem haben sich bereits zehn Partner dieser Idee mit Hybridkapital und Garantien angeschlossen“, sagte er. Die Weltbank könne in den kommenden zehn Jahren bis zu 70 Milliarden Dollar an neuen Krediten vergeben. (Reuters)

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