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Auch beim Revanchekampf 2007 gab es für Stefan Raab von Regina Halmich ordentlich was auf die Nase. Aber nicht so dolle wie 2001: Da brach die Boxweltmeisterin dem Entertainer die Nase. Am 14. September geht es in die dritte Runde..

© dpa/Rolf Vennenbernd

„TV-Sensation des Jahrzehnts“?: RTL braucht Raabs TV-Comeback dringend

Der Boxkampf des Entertainers gegen Regina Halmich soll den Boden bereiten für ein Raab-Engagement bei RTL. Die Frage ist, ob ihn Fernseh-Deutschland vermisst hat.

Ein Kommentar von Joachim Huber

Bei RTL in Köln drehen sie gerade durch. Angekündigt wird nicht weniger als „die TV-Sensation des Jahrzehnts“, die vom Privatsender übertragen wird. RTL hat sich die TV-Rechte zwischen dem früheren Entertainer und der ehemaligen Boxweltmeisterin Regina Halmich gesichert.

Das Spektakel findet am 14. September in Düsseldorf statt. 17 Jahre nach der letzten Niederlage Raabs gegen Halmich und fast ein Jahrzehnt nach seinem letzten TV-Auftritt. RTL rollt Raab den roten Teppich bis zum Boxring aus. Geht es nach den Wünschen des Kölner Privatsenders, soll das TV-Event zum Einstieg in eine neue Fernsehkarriere von Stefan Raab bei RTL werden.

Was auch sonst? Raab ist 57, Halmich 47 Jahre alt. Bei allem Ehrgeiz der beiden wird am 14. September in Düsseldorf weniger der Sport als die Show im Mittelpunkt stehen: Stefan Raab ist zurück in der TV-Arena! Mit einem Spektakel sondergleichen. Und es muss nicht damit gerechnet werden, dass Halmich Raab wie 2001 die Nase brechen wird.

Wer erinnert sich da nicht an den fragwürdigen Schaukampf des großen Muhammad Ali gegen den japanischen Wrestler Antonio Inoki 1976? 15 Runden trat Inoki gegen Alis Beine, das Spektakel endete unentschieden, die 13.000 Zuschauer in Tokio forderten ihr Geld zurück. Ali kassierte sechs Millionen Dollar Gage, Inoki vier Millionen.

Zu einer solchen Peinlichkeit wird es nicht kommen, dafür sind RTL, Raab und Halmich zu ehrgeizig. Aber so ein bestens inszenierter Boxkampf - RTL hat seine Qualitäten dafür bei den Maske- und Klitschko-Fights bewiesen - ist die ideale Bühne und Gelegenheit, Stefan Raab wieder in die Aufmerksamkeitszone eines größeren Publikums zu bugsieren.

RTL braucht einen wie Raab. Der Privatsender dreht sich um sich selbst, keine neuen Ideen, dafür die x-te Ausgabe vom „Millionär“, die x-te Staffel von „Dschungelcamp“. „DSDS“ und die Soap „GZSZ“ hat die 4000. Episode gerade hinter sich gebracht.

Da muss einer wie Stefan Raab wie der „King of Kotelett“ erscheinen. Einer, der zeigen will, was er noch draufhat, was das Privatfernsehen an ihm verloren hat, was ProSieben verpasst, wenn Raab seinem früheren Heimatsender untreu wird und bei der Konkurrenz anheuert.

Selbst wenn Stefan Raab im Fight gegen Regina Halmich nicht die schlechteste Figur macht, so steht ihm bei einem wahrscheinlichen TV-Comeback für RTL die größere Herausforderung noch bevor: Dass Fernseh-Deutschland ein, vielleicht sein größtes Entertainment-Talent vermisst haben muss.

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