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Lars Klingbeil (SPD) bei einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor.

© AFP/Christian Mang

„Bin dafür, dass Schulen Soldaten aktiv einladen“: Lars Klingbeil kann sich die Einführung der Wehrpflicht vorstellen

Die CDU will ihn wieder einführen: den Militärdienst. Auch der SPD-Chef kann sich eine Neuauflage vorstellen. Jeder Staatsbürger solle sich mit der Frage über einen „Dienst für das Land“ beschäftigen müssen.

SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich offen für eine Diskussion über soziale oder militärische Dienste für junge Menschen gezeigt. „Jede junge Staatsbürgerin und jeder junge Staatsbürger sollte sich einmal mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob sie sich einen Dienst für das Land vorstellen können“, sagte Klingbeil der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). „Das kann bei der Bundeswehr sein oder eben im sozialen oder kulturellen Bereich. Dahin sollten wir zurückkommen.“

Viele Menschen in Deutschland hätten keinerlei Berührungspunkte mit der Bundeswehr. „Ich bin dafür, dass die Schulen Soldaten aktiv einladen, um über die Möglichkeiten in der Bundeswehr zu sprechen“, sagte Klingbeil. „Das hat ja nichts mit Kriegsverherrlichung zu tun, sondern mit einer Entscheidungsoption für die persönliche Zukunft und Informationen über die Sicherheitslage.“

Pistorius will in diesem Quartal Wehrpflicht-Vorschlag vorstellen

Der CDU-Bundesparteitag hatte sich unter anderem dafür ausgesprochen, die 2011 ausgesetzte Wehrpflicht mit Blick auf die Bedrohung aus Russland wieder in Kraft zu setzen. Bis zur Umsetzung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres solle eine Kontingent-Wehrpflicht eingeführt werden.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will noch in diesem Quartal einen Vorschlag zum Thema Wehrpflicht in die Debatte einbringen.

Der Minister sagte am Mittwoch am Rande seines USA-Besuchs auf die Frage, ob er bereits Kontakt zur Union aufgenommen habe, weil sich seine und deren Vorstellungen ähneln: „Ich freue mich, dass die Union auf einem ähnlichen Weg unterwegs ist, wie ich das bis jetzt erarbeitet habe.“ Gespräche würden aber noch nicht geführt, er sei im Gespräch mit dem Kanzleramt und den Koalitionspartnern.

Das Modell, das er zur Diskussion stellen werde, „ist ähnlich, aber weitere Details würde ich gerne erst öffentlich erklären, wenn ich mit meinen Koalitionären und den Partnern in den Fraktionen gesprochen habe“, sagte Pistorius weiter. Das solle „in Kürze passieren“. (AFP)

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