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Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Rates für Nachhaltigkeit im Tagesspiegel-Studio in Berlin-Kreuzberg.

© Tagesspiegel/Kitty Kleist-Heinrich

Was die ökologische Transformation bringt: „Natürlich wird es Zumutungen geben“

Der Umbau von Arbeitswelt und Wirtschaft muss auch sozial funktionieren, sagt Reiner Hoffmann. Der frühere DGB-Chef erwartet hier mehr Ehrlichkeit vom Kanzler. 

Wenn Deutschland 2045 klimaneutral sein soll, dann muss nicht nur die Energie aus ausschließlich erneuerbaren Quellen kommen. Die grüne Transformation wird die gesamte Wirtschaft gründlich verändern. Etwa 5,3 Millionen „alte“ Arbeitsplätze könnten wegfallen und Millionen neue entstehen, so die Erwartung. Doch damit die Menschen die Veränderung auch mitgehen und sich dabei sicher fühlen können, muss jetzt viel passieren, sagt Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung und früherer DGB-Chef.

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Tatsächlich zeigen Studien, dass die große Mehrheit der Arbeitnehmenden sich nicht nur im Klaren darüber ist, dass Veränderung für den Klimaschutz notwendig ist, sondern sie auch begrüßt. Deutlich wird aber auch: Die Branchen, in denen die Transformation besonders stark zu spüren ist, wächst die Ablehnung, so bekommt die AfD unter Arbeitenden gerade in der Automobilindustrie Zulauf.

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„Warum wählen die Menschen eine Demokratie feindliche, eine antieuropäische Partei, die auch noch gegen Arbeitnehmerrechte ist?“ fragt Reiner Hoffmann, und gibt die Antwort gleich mit. Wo Mitsprache und Beteiligung der Arbeitenden im Unternehmen am niedrigsten sind, Betriebsräte fehlen, da ist die Unsicherheit am größten und entsprechend auch die Anfälligkeit für Populisten mit deren vermeintlichen Lösungen.

Dabei, so Hoffmann, „ist Arbeit eigentlich das Zentrum von Veränderung, um insbesondere jetzt auch diesen doch anspruchsvollen Weg in Richtung Klimaneutralität, Dekarbonisierung nicht nur unserer Wirtschaft, sondern auch unserer Lebensweisen hinzubekommen.“ Was es dafür braucht, damit Arbeitnehmende klimafit werden, warum Teilhabe im Unternehmen so wichtig ist, welche Jobs wegfallen werden und warum Bildung und Weiterbildung viel zu sehr vernachlässigt werden, darüber spricht Hoffmann im Klima-Podcast Gradmesser.

Mehr Geld für Infrastruktur und Bildung

Dabei ist ganz klar: Es kommen spürbare Veränderungen auf die Gesellschaft zu, und „natürlich wird es Zumutungen geben“, so Hoffmann. Und: „Unsere Aufgabe wird es sein, diese fair die Lasten, die damit verbunden sind, fair zu verteilen.“ Wie Bundeskanzler Olaf Scholz zu suggerieren, dass die Politik schon alles regeln werde, „wird nicht reichen“. Er fordert stattdessen einerseits Klarheit über die Herausforderungen, und andererseits viel mehr Kommunikation über positive Lösungen und Beteiligungsmöglichkeiten, die es bereits gibt.

Außerdem werde die Transformation ohne massive Investitionen in Infrastruktur und Bildung nicht glücken. Warum Reiner Hoffmann also die Schuldenbremse in ihrer aktuellen Form für wenig hilfreich hält, auch darum geht es in dieser Gradmesser-Folge.

Der nächte Gradmesser erscheint am 24. Mai. Zu Gast ist dann Till Kellerhoff, Programmdirektor des Club of Rome, der eine deutliche höhere Beteiligung an den Kosten der Klimawende von vermögenden Menschen fordert. Ihre Kritik, Anregungen oder Fragen schicken Sie gerne an gradmesser@tagesspiegel.de.

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