Berlins Chirurgen haben sich über einen prominenten ehemaligen Stasi-Spitzel in ihren Reihen zerstritten: Helmut Wolff, Chirurgie-Chef der Charité bis zu deren personeller Erneuerung nach der Wende, seinerzeit unter anderem Vorsitzender der Chirurgischen Gesellschaft der DDR, stellvertretender Vorsitzender des Rates für Medizinische Wissenschaften der DDR und Leiter der Hauptforschungsrichtung Organtransplantation. Wolffs - mindestens von 1979 bis 1989 belegte - umfangreiche inoffizielle Mitarbeit beim Staatssicherheitsdienst unter dem Decknamen "Becher" ist seit Oktober 1992 bekannt.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 21.01.2001 – Seite 2
Der Vertreter der polnischen Wurstfabrik hat die Zeichen der Zeit längst erkannt: "Probieren Sie diese Cabanossi. Alles aus Geflügel!
Die Affäre um die Flucht des offenbar fälschlich in der Psychiatrie untergebrachten und seit einer Woche flüchtigen Straftäters Igor Pikus wirft ein Schlaglicht auf die Verwaltung der zuständigen Gesundheitssenatorin Gabriele Schöttler (SPD). Die Querelen um die Krankenhausreform haben lange Zeit den Blick abgelenkt von dem mühseligen Umstrukturierungsprozess in Schöttlers Ressort, der sich seit über einem Jahr - dem Beginn der Legislaturperiode - hinzieht.
Obwohl Berliner Baufirmen nach Angaben der Senatsbauverwaltung rund 85 bis 95 Prozent des Volumens öffentlicher Bauaufträge erhalten, reichen die Firmen häufig die Aufträge an Subunternehmen außerhalb der Stadt weiter. "Sie kommen nicht bei den Berliner Bauarbeitern an", kritisierte Stadtentwicklungssenator Peter Strieder vor kurzem.
Der SPD-Fraktionschef Klaus Wowereit drückt aufs Tempo für parlamentarische Ininitiaven, damit der zweite Anlauf zur Länderfusion Berlin - Brandenburg gestartet werden kann. Die SPD ist dafür, doch in ihrer Fraktionsklausur in Rostock war das Thema überhaupt kein Diskussionspunkt.
Das klingt gut: Potsdams neuer Konzertsaal wird vom Publikum angenommen. Seit der Eröffnung des schicken, futuristisch anmutenden 725-Plätze-Saals mit der hervorragenden Akustik im August vergangenen Jahres konnten die Betreiber bereits 38 000 Gäste begrüßen.
Der Stripper ist ein spezielles Schneidwerkzeug eines Mähdreschers, bei dem nicht wie sonst der Halm kurz über dem Boden abgeschnitten und dann im Innern der Maschine ausgedroschen wird. Bei der Stripper-Methode streifen Kunststoff-Zähne die Ähren vom stehenden Halm ab (daher der Name, to strip steht im Englischen für abstreifen).
Die Ruhe war trügerisch: Vier Jahre nach dem erbitterten Streit um die geplante Zerschlagung der Bundesversicherungsanstalt sind nun wieder mehrere tausend Arbeitsplätze in Wilmersdorf in Gefahr. "Eine Zerschlagung ist nicht ausgeschlossen", sagte BfA-Präsident Herbert Rische gestern dem Tagesspiegel.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Der Kurfürstendamm und die zu seinem unmittelbaren Bereich zählenden Nebenstraßen sollen zwischen Breitscheidplatz und Lewishamstraße geschützter Baubereich werden. Landeskonservator Professor Dr.
Ein Rhetorikseminar für Studierende mit dem Berliner SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Wowereit veranstaltet die SPD am 27. Januar zwischen 12 bis 17 Uhr im Willy-Brandt-Haus.
In Großbritannien sterben nach einer Studie möglicherweise jedes Jahr mindestens 300 Menschen am so genannten Touristenklasse-Syndrom. Durch das beengte Sitzen vor allem bei Langstrecken-Flügen bilde sich bei ihnen eine tödliche Thrombose.
Ehrungen für Wendehälse, einstige DDR-Multifunktionäre und Stasi-Mitarbeiter? Derlei Absichten erklären sich nur aus der politischen Ahnungslosigkeit von Ärzten, die in dieser Stadt noch nicht sehr lange zu Hause sind.
Demonstrativer geht es nicht. George W.
Konklave heißen die vatikanischen Räume, in denen sich die wahlberechtigten Kardinäle versammeln, Konklave heißt aber auch der Vorgang der Wahl selbst. Frühestens 15 und spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes müssen sich alle wahlberechtigten Kardinäle in Rom versammelt haben - völlig abgeschieden von der Aussenwelt hinter den hohen Mauern des vatikanischen Palastes.
Jürgen Weber (60) steht seit fast zehn Jahren an der Spitze der Deutschen Lufthansa. Der gelernte Luftfahrttechniker war im Mai 1991 zum Nachfolger des langjährigen Vorstandschefs Heinz Ruhnau berufen worden.
Karl Max Einhäupl gilt als ein so liebenswerter und zugewandter Mensch, dass man fast meinen möchte, er sei zu freundlich für sein neues Amt. Einhäupl ist nämlich seit vergangenen Freitag gewählter Vorsitzender des Wissenschaftsrats, des wichtigsten Beratergremiums der Politik in Sachen Wissenschaft.
In der Metallindustrie bahnt sich ein Konflikt um die betriebliche Weiterbildung an. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall lehnt den von der IG Metall geforderten Tarifvertrag über einen Rechtsanspruch der Beschäftigten auf Qualifizierung ab.
Vor der Premiere im Hansa-Theater. "Es war die Lerche" verkünden dort Waltraut Haas und Erwin Strahl am 24.
Samstagabend, Stella Musical Theater: Es sollte so ein netter Abend werden, für alle Beteiligten. Ein hübscher, harmloser PR-Termin für eine hübsche, harmlose Geschichte.
Die Zukunft tut sich vor den Berliner Hochschulen als großes dunkles Loch auf - so sehen es jedenfalls die Hochschulpräsidenten. "Es muss endlich einmal nicht weiter abwärts gehen, sondern geradeaus", sagte Peter Gaehtgens von der Freien Universität, nachdem am Freitag bekannt geworden war, dass sich die beiden Berliner Regierungsparteien auf den bisherigen Entwurf für das neue Hochschulgesetz nun doch nicht verständigen konnten (wie bereits kurz berichtet).
Die Ergebnisse großer Technologie- und Telekomkonzerne werden in dieser Woche die Börsen Europas bewegen. Am Dienstag veröffentlichen die Deutsche Telekom und der Softwareanbieter SAP ihre Jahreszahlen.
Sind Sie schlampig? Oder pedantisch?
Nach monatelangen Verhandlungen scheinen die Weichen für den Transrapid in China gestellt: In einem Gespräch mit dem chinesischen Premier Zhu Rongji habe das Transrapid-Konsortium am Sonntag in Peking den Auftrag zum Bau der Strecke für die Magnetschwebebahn zwischen dem Flughafen und dem Zentrum von Schanghai erhalten, teilte das Konsortium Transrapid International in Berlin mit. Der Vertrag soll am Montag in Peking unterzeichnet werden.
Montag: Institut für Zoo- und Wildtierforschung; Wolfram Rietschel (Stuttgart): "Tierärztliche Betreuung der schwergwichtigen Patienten - von Silberrücken-Gorilla bis Elefantenbulle", 15 Uhr, Alfred-Kowalke-Straße 17. - HU; Johannes Jütting (Bonn): "Soziale Sicherungssysteme in Enwicklungsländern - Problembereich, Theorie, Fallstudie Senegal", 16 Uhr 15, Luisenstraße 56, Mitte.
Welch eine Überraschung: Der Transrapid soll nun tatsächlich eine neue Chance erhalten. Die chinesische Regierung will das deutsche Magnetwunder ab dem Jahr 2004 vom Flughafen zum Stadtzentrum Schanghai schweben zu lassen - und das, wie allseits beteuert wird, auch ohne kräftige Finanzhilfe aus dem deutschen Steuersäckel.
"Erdnüsse", das wusste schon meine Großmutter selig, "sind Nervennahrung". Nicht, dass sie in der Forschung tätig gewesen wäre.
Die ältesten Vorfahren unserer Pferde waren keine Allesfresser, wie man erst annahm, und sie lebten auch nicht in der Steppe, sondern im Wald und fraßen Blätter, vielleicht auch Beeren. In der Grube Messel am Rande des Odenwaldes sind manche der zahlreichen Fossilien so gut erhalten, dass man sogar den Mageninhalt von Tieren identifizieren konnte, die dort vor etwa 50 Millionen Jahren lebten.
Bei den Galapagos-Inseln ist ein Öltanker havariert. Seine Ladung gefährdet das einmalige Ökosystem der Inseln, denen eine Umweltkatastrophe droht.
Seit Wochen gibt es in den Medien, ob auf Papier oder elektronisch, nur ein Thema: Becker versus Becker. Manchmal rutscht zwar eine BSE-Kuh in das Ehedrama.
Und nächsten Sommer, ganz zum Schluss, kommt dann noch "König Lear". Thomas Langhoff greift auf seinem langen Abschied vom Deutschen Theater nach den Riesengebirgen der Weltliteratur.
Im Land Brandenburg häufen sich in den letzten Tagen die Eisunfälle. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei in Potsdam brachen am Wochenende sechs Menschen ein.
In einer Reportage über den Club "Nostalji" in der Nürnberger Straße berichteten wir am 15. Dezember 2000, dass die Ausländerbeauftragte des Bezirks Schöneberg, Emine Demirbüken, im Fastenmonat Ramadan dort gefeiert habe.
Inzwischen sind die themenbezogenen Focus-Gottesdienste in der Charlottenburger Luisenkirche schon so etwas wie eine Tradition geworden und eigentlich auch, dass Hans Joachim Neumann, seines Zeichens Direktor der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Charité, dazu einen Predigt genannten Vortrag hält. Schon zum vierten Mal war der passionierte Amateurhistoriker und Autor mit dem Spezialgebiet krankengeschichtlicher Biographien gekommen, und diesmal ging es - wie könnte es dieser Tage anders sein?
"Also wenn sich mittags, am hellichten Tag, die Enziane schließen. Oder wenn sich eine Gämsenherde nach unten an die Felsen drängt, dann zieht ein Unwetter auf", erklärt Herr Sell.
Marlene Dietrich ist auf einer Insel geboren. Der wilde, wilde Westen fängt gleich hinter Spandau an.
Die Frau von Bernd-Michael U. kam aus dem Urlaub in ihrer Heimat Kanada nicht zurück.
Jeden Montag im Tagesspiegel: Ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen."Nie und nimmer wird die Türkei das verzeihen", hat die Tageszeitung Hürriyet am Sonnabend geschrieben, nachdem die französische Nationalversammlung am Donnerstag ein Gesetz verabschiedet hatte, in dem es heißt, dass "Frankreich den armenischen Völkermord anerkennt.
"Sie müssen schon entschuldigen", sagt Michael Baier und weist auf die verstreuten Papierstapel in seinem Büro. "Es sieht hier fast so aus, als sei eine BSE-Kuh durch mein Büro gelaufen.
Macht den Bauern die Rolle als Buhmann zu schaffen? Würden sie noch Landwirt werden wollen?
Es war das Wochenende der Messerstechereien. Nachdem in der Nacht von Freitag zu Sonnabend vier Menschen mit Messern verletzt wurden, kam es am Sonntag wieder zu einem solchen Zusammenstoß: Bei einer Auseinandersetzung auf dem Gebrauchtwagenmarkt an der Beusselstraße im Stadtteil Tiergarten wurde eine Person durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt.
Eine Straßenbahn in Radebeul, etwa vor einem halben Jahr. Auf einem Platz sitzt ein Afghane.
MDR-Intendant Udo Reiter hat an die Politiker appelliert, sich bei der Belegung von TV-Kabelplätzen mehr für gesamtdeutsche Belange einzusetzen. Aus dem Kabelnetz in Baden-Württemberg sei der MDR "rausgedrängt" worden und müsse sich den Programmplatz jetzt mit dem NDR teilen, sagte Reiter.
Es gibt Werke, bei denen ist die Pause zwischen dem letzten Akkord und dem Applaus mitkomponiert. Bruckners achte Sinfonie braucht die stummen Sekunden der Erschütterung als Reaktion auf ein maßloses Meisterwerk.
Deutschland möchte untersucht werden, und dazu bringt die Berliner American Academy zweimal im Jahr neue Fellows ins Land. Hochqualifizierte Forscher aus Amerika, voller Enthusiasmus für ihr Forschungsobjekt, mit jener Freude, die Ärzte beim Anblick ihres Patienten erfüllt.
Werkstattbühne Nationaltheater. Es tut sich was hinter dem Schleiervorhang, während im Saal noch das Einlasslicht herrscht.
Im Zuge der bevorstehenden Gemeindereform werden sich laut Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) zahlreiche Straßennamen und Postleitzahlen verändern. Wenn eine durch Zusammenschlüsse von mehreren Orten neu entstandene Gemeinde eine andere Postleitzahl erhalte, müssten auch doppelte Straßenbezeichnungen aufgehoben werden, antwortete Schönbohm auf eine parlamentarische Anfrage im Potsdamer Landtag.
In der Debatte um Joschka Fischers militante Vergangenheit wird der Eindruck erweckt, als handele es sich dabei um die Geschichte "der 68er". Tatsächlich aber hatte die linksradikale Szene der frühen siebziger Jahre, in der Fischer in Frankfurt zu einer führenden Figur aufstieg, nur noch wenig mit den Konfliktlinien und Illusionen der sechziger Jahre zu tun.
Eine Panne stand Pate für die "Farbenlichtspiele": Beim "Laternenfest" des Weimarer Bauhauses 1922 klappten die Schattenspiele nicht. Das brachte den Künstler auf die Idee, mit der unterschiedlichen Färbung der Lichter und der Schatten zu experimentieren.