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Berlin: 1. Mai: NPD-Demonstration: Viel Polizei, wenige Zwischenfälle

Ohne größere Zwischenfälle verlief am Dienstagvormittag die Demonstration der rechtsextremen NPD in Hohenschönhausen. An dem Aufmarsch beteiligten sich nach Polizeiangaben etwa 900 Anhänger der Partei und unabhängiger Neonazi-Gruppen.

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Ohne größere Zwischenfälle verlief am Dienstagvormittag die Demonstration der rechtsextremen NPD in Hohenschönhausen. An dem Aufmarsch beteiligten sich nach Polizeiangaben etwa 900 Anhänger der Partei und unabhängiger Neonazi-Gruppen.

Schon im Vorfeld hatte die Polizei massive Präsenz gezeigt. Umfangreiche Kontrollen verhinderten, dass sich Störer unter die Demonstranten mischen konnten. So durchkämmten die Beamten S-Bahn-Züge nach potenziellen Gegendemonstranten, kontrollierten 200 Fahrzeuge und überprüften 350 Personen. Proteste gegen den Aufmarsch kamen vor allem von Anwohnern der Strecke, viele von ihnen PDS-Anhänger. Obwohl formal keine Gegenkundgebung erlaubt war, ließ die Polizei einzelne Gegendemonstranten nahe an den NPD-Zug heran. Zu einem Zwischenfall kam es lediglich, als ein Gegendemonstrant die Polizeikette durchbrach und auf den NPD-Funktionär Andreas Storr einschlug, dann aber sofort von Polizisten festgenommen worden. Insgesamt nahm die Polizei 20 Personen vorübergehend in Gewahrsam, davon zwölf Anhänger der rechten Szene und acht linke Gegendemonstranten.

Zum Thema Online Spezial: Die Mai-Krawalle in Kreuzberg Bilder des Tages: Kundgebungen am Tag, Randale in der Nacht Der Demonstrationszug bewegte sich ab 11.30 Uhr vom S-Bahnhof Hohenschönhausen durch das Plattenbauviertel. Ganz vorne marschierten unter anderem der NPD-Chef Udo Voigt und der Rechtsanwalt Horst Mahler, die auch die Hauptredner der Kundgebung waren. Die Teilnehmer waren zum großen Teil Skinheads und trugen unter anderem die Landesfahnen von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, daneben aber auch zwei schwarz-rot-goldene Flaggen. Die Berliner Kameradschaft "Tor" protestierte auf einem Transparent "Gegen die Diktatur Eurer Demokratie".

Die nach Polizeiangaben etwa 300 Gegendemonstranten, die ihren Unmut mit Trillerpfeifen, Sprechchören und einer Mahnwache kundtaten, wurden von der Polizei in die umliegenden Straßen abgedrängt. Eine spontane Sitzblockade von NPD-Gegnern wurde nach Augenzeugenberichten von der Polizei unsanft aufgelöst.

Eine Gruppe älterer PDS-Mitglieder hielt Transparente mit dem Slogan "Nazis raus aus den Köpfen" hoch. Als die Polizei ein weiteres Transparent mit der Aufschrift "Gemeinsam gegen Rechts - Faschismus ist keine Meinungsäußerung, sondern ein Verbrechen" einkassierte, jubelten die rechten Demonstranten.

Insgesamt waren im Umfeld der NPD-Demo gut 2000 Polizisten im Einsatz, wie Einsatzleiter Michael Knape sagte. Er zeigte sich mit dem Einsatz zufrieden, weil ein Aufeinandertreffen von Linken und Rechten verhindert wurde.

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