zum Hauptinhalt

SERIE BERLINER Chronik: 17. Januar 1990

West-Berlin befürchtet einen Ansturm der Ost-Berliner auf seine Krankenhäuser.

Die West-Berliner Gesundheitssenatorin Ingrid Stahmer hat in einem Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl um Hilfe für das Ost-Berliner Gesundheitswesen gebeten. Begründung: West-Berlin könne nicht zum „Medizinzentrum der ganzen DDR“ werden. Die Krankenhäuser im Westen könnten nicht den gesamten Großraum Berlin mit 4,5 Millionen Menschen versorgen, heißt es im Hinblick auf die offenen Grenzen. Um das östliche Gesundheitswesen dem westlichen Standard anzunähern, seien mindestens 120 Millionen D-Mark nötig. Technische Unterstützung des Bundes sollten zunächst die Charité und sechs weitere Schwerpunktkliniken erhalten. Auch für das West-Berliner Gesundheitswesen sei mehr Geld nötig, da nunmehr die Zahl der Einwohner unverhofft steige. Nach Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung haben sich seit der Öffnung der Mauer allerdings noch „nicht sprunghaft mehr“ DDR-Bürger unentgeltlich in West-Berliner Krankenhäusern behandeln lassen.

Der Senat beschließt an diesem Tag den Bau des Jüdischen Museums als Teil des Berlin-Museums in der Kreuzberger Lindenstraße nach den Plänen des Architekten Daniel Libeskind. Die Grundsteinlegung ist für 1991 geplant. – Mit dem Bau wurde 1992 begonnen, das Jüdische Museum wurde 2001 als eigenständiges Museum eröffnet, aber schon seit Ende der neunziger Jahre war der leere Bau als Kunstwerk zu besichtigen. Gru

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false