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BERLINER Chronik: 4. Januar 1987

Vor 25 Jahren verärgerte Helmut Kohl die Jüdische Gemeinde und die DDR.

Auf dem Deutschlandtag der CDU in Dortmund bezeichnet der Parteichef und Bundeskanzler Helmut Kohl die DDR-Regierung als ein Regime, das „über 2000 unserer Landsleute als politische Gefangene in Gefängnissen und Konzentrationslagern hält“. Die Jüdische Gemeinde, SPD, Grüne und FDP gehen auf Distanz zu Kohl. Sie halten ihm vor, die Entspannungspolitik zu „verschwätzen“ und den Nazi-Begriff KZ falsch zu verwenden. Die DDR legt offiziell Protest im Kanzleramt ein. Noch tagelang erregt sich die Ost-Presse. In der DDR gebe es „keine Landsleute von Kohl“ und keine politischen Gefangenen, wird behauptet.

Zum „Planstart 1987“ diskutieren überall in der DDR Funktionäre mit Werktätigen. Laut Ost-Presse versichern Berliner Kollektive, „im 750. Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt mit Berliner Tempo täglich hohe Leistungen im sozialistischen Wettbewerb zu vollbringen“. In einem Brief an Honecker versprechen Bauarbeiter, „im Jubiläumsjahr anspruchsvolle Aufgaben mit Berliner Tempo zu lösen“. Brigitte Grunert

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