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Brandenburg: Allee im Wunderland

Weniger Baumfällungen als gedacht in der Mark.

Potsdam - Die Gefahr für Brandenburgs typische Alleen, die die Mark seit Fontanes Zeiten prägen, ist noch immer nicht gebannt. Das geht aus einem internen Bericht von Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) zum Zustand der Alleen hervor, der heute im brandenburgischen Kabinett beraten wird. Es geht um rund 2300 Kilometer Alleen, an denen in den letzten Jahren einerseits deutlich weniger Bäume gefällt wurden als ursprünglich befürchtet. Andererseits wurden die Nachpflanz-Vorgaben deutlich verfehlt.

„Die ursprünglich prognostizierten Fällzahlen sind nicht eingetreten“, heißt es in dem Bericht, der dem Tagesspiegel vorliegt. „Für den Zeitraum von 2007 bis 2012 wurden ca. 19 700 Alleebäume weniger gefällt als vorhergesagt.“ Es wurden 24 320 Alleebäume gefällt, meist aus Alters- und Sicherheitsgründen. Im gleichen Zeitraum wurden 27 759 Bäume nachgepflanzt, und damit 3439 Bäume mehr als gefällt. Auf der anderen Seite wurden die Ziele, jährlich 5000 Bäume neu zu pflanzen und 30 Kilometer Alleen im Jahr zu erneuern, deutlich verfehlt.

Wurden 2009 noch 34 Kilometer geschafft, sank die Zahl 2010 auf 9,3 Kilometer ab. 2011 und 2012 waren es rund 24 Kilometer. Hauptgrund sei der Rückgang der Straßenbauinvestitionen des Landes, womit eine Hauptfinanzierungsquelle für Allee-Pflanzungen weggefallen sei. Nach einer erfolgreichen Volksinitiative „Rettet Brandenburgs Alleen“ und eines Landtagsbeschlusses hatte Vogelsänger 2010 ein Alleen-Programm gestartet. Dessen Wirkung sollte schon vor geraumer Zeit überprüft werden, was nun mit der zwiespältigen Bilanz auch erfolgt ist. Thorsten Metzner

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