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Bei der Demonstration "Take back the night" im Prenzlauer Berg und Mitte kam es zu vereinzelten Festnahmen.

© dpa/Paul Zinken

Walpurgisnacht und Tag der Arbeit: Berlin blieb ruhig in der Nacht zum 1. Mai

Das Demo-Wochenende startete recht friedlich. Über 2000 Feministinnen demonstrierten am Samstag. Am Sonntag werden 50.000 Menschen auf den Straßen erwartet.

Das Demonstrationswochenende rund um den 1. Mai hat am Samstag verhältnismäßig entspannt begonnen, am späten Abend meldete die Polizei aber doch einzelne Zwischenfälle. Zur traditionellen Walpurgisnacht-Demo, in diesem Jahr unter dem Motto „Take back the night“, versammelten sich ab 20 Uhr Menschen am Mauerpark. Bis 22.30 Uhr kamen nach Angaben der Polizei rund 2500 Personen zusammen.

600 Personen waren nach Polizeiangaben angemeldet gewesen. Ein großes Aufgebot der Polizei begleitete die Demonstration. Ziel der Veranstalter:innen ist die Rückeroberung der Nacht für „Frauen, Lesben, Inter- und Transsexuelle“. Die Teilnehmenden riefen laute Parolen wie etwa wie „Whose streets? Our streets!“ oder „kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“, „Die Straße gehört uns“.

In Redebeiträgen ging es unter anderem um die Diskriminierung und Kriminalisierung transsexueller Sexarbeiter:innen und die Folgen der Gentrifizierung im Schöneberger Bülowkiez für ihre Arbeit.

Der Protestzug führte durch Prenzlauer Berg und Mitte und hatte das Haus der Statistik am Alexanderplatz zum Ziel. Mehrmals stoppte die Polizei die Demonstration. Es erfolgten Durchsagen, dass keine Flaschen und Pyrotechnik geworfen werden dürfen. Nach Tagesspiegel-Beobachtungen entfernte die Polizei an der Torstraße mindestens eine Person aus dem Zug und beschlagnahmte Transparente.

Im weiteren Verlauf kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen Protestler:innen und Polizei, Schaufenster wurden mit Farbbeuteln beworfen. Gegen 22.45 Uhr erklärten die Veranstalter:innen den Zug kurz vor dem Alexanderplatz für beendet. Es habe vereinzelt Festnahmen gegeben, so eine Sprecherin der Polizei am Samstagabend.

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Bereits am Nachmittag hatten sich ab 14.30 Uhr Menschen am Leopoldplatz in Wedding versammelt, um unter dem Motto „Von der Krise zur Enteignung! Die Reichen sollen zahlen!“ gegen den Kapitalismus und für gesellschaftliche Veränderungen zu demonstrieren. Die Polizei sprach von 500 bis 600 Teilnehmenden, in der Spitze von etwa 1000. Nach Angaben der Veranstalter:innen beteiligten sich mehr als 1000 Menschen. Die Demonstrant:innen forderten etwa günstigere Lebensmittel und einen Preisstopp für Energiekosten. Zudem wurden geplante Milliarden für die Bundeswehr kritisiert.

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Knapp 200 Menschen hatten nach Polizeiangaben am Samstagnachmittag am Kottbusser Tor in Kreuzberg gegen die dort geplante Polizeiwache demonstriert. Zwischenzeitlich wurde hier ein Feuerwerkskörper gezündet. Dabei sei jedoch niemand verletzt worden, erklärte eine Polizeisprecherin.

Das Straßenfest in der Rigaer Straße in Friedrichshain begann am Nachmittag laut, aber ebenfalls friedlich. Rund 350 Besucher:innen feierten nach Polizeiangaben zwischen Samariter- und Silvio-Meier-Straße – nur wenige Meter vom zum Teil besetzten Gebäudekomplex „Rigaer 94“ entfernt. Zahlreiche Polizist:innen beobachteten das Geschehen. „Bis dato ist der Verlauf störungsfrei“, hieß es von der Polizei am Abend.

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Rund 1600 Polizist:innen waren nach Angaben einer Sprecherin am Samstag in der Stadt im Einsatz. Am gesamten Wochenende sind es nach Angaben von Innensenatorin Spranger bis zu 6000 - auch von der Bundespolizei und aus anderen Bundesländern.

Am Sonntag geht es weiter mit einer ganzen Reihe von Demonstrationen: Von der Hauptkundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit am Mittag bis zur Spaßdemo „My Gruni“, die am Mittag mit einem Fahrradkorso ins Grunewalder Villenviertel führen soll.

Die besondere Aufmerksamkeit der Polizei gilt der „revolutionären 1.-Mai-Demonstration“ linker und linksradikaler Gruppen am Sonntagabend in Neukölln. Erwartet werden 5000 bis 20.000 Teilnehmer:innen und mögliche Gewaltausbrüche. Insgesamt werden am Wochenende bis zu 50.000 Teilnehmer:innen bei Demonstrationen und Volksfesten erwartet. (Tsp/dpa)

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