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Markus Voigt, Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI).

© VBKI / Tagesspiegel

Was die Berliner Politik 2024 umsetzen muss: Eine Verwaltungsreform und bessere Bildung

Effiziente Abläufe in den Behörden sind wichtig, damit die unternehmerische Energie der Stadt nicht verpufft, meint unser Autor in Folge 52 unserer Kolumne „In der Lobby“.

2024 muss für unsere Stadt ein entscheidendes Jahr werden. Ein Jahr der großen Lösungen! Lange genug haben wir an Symptomen herumgedoktert, uns mit kosmetischen Reparaturen über Wasser gehalten. Das genügt nicht mehr.

Berlin hat auf zahlreichen Feldern Reformbedarf, im Mittelpunkt muss aber ein Kernprojekt stehen: die Verwaltungsmodernisierung. Eine effizient arbeitende Verwaltung ist der Schlüssel, um unsere Stadt auf Zukunftskurs zu bringen. Ohne schnelle Verfahren und klare Zuständigkeiten in Ämtern und Behörden fließt die bei uns im Überfluss vorhandene Energie ins Nirgendwo.

Genau wie sein Vorgänger hat der amtierende Senat das Thema zur Priorität erklärt. Jetzt muss den Absichtserklärungen die Umsetzung folgen. Viel Zeit bleibt nicht. Die aktuelle Wahlperiode ist bereits fortgeschritten.

Ende des Jahres dürften die Parteien auf Wahlkampfmodus schalten. Bevor sich das Zeitfenster schließt, lässt sich nur an alle Berliner Parteien appellieren, ihrer Verantwortung gerecht zu werden: Ebnen Sie den Weg für eine umfassende Verwaltungsmodernisierung!

Viel Geld für die Bildung, aber schlechte Resultate

Diese Reform ist eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Voraussetzung, um die vielen Berliner Baustellen in den Griff zu bekommen: den Wohnungsmangel, die Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt oder den Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Als besonders beschämend empfinde ich den Zustand unseres Bildungswesens. Kein anderes Bundesland investiert pro Schüler mehr Geld in die Bildung als Berlin. Und trotzdem landen wir in einschlägigen Rankings – PISA, IGLU – regelmäßig auf den hinteren Plätzen.

Es wird Zeit, die Bildungsqualität unserer Kinder endlich zur Toppriorität machen. Im VBKI werden wir uns 2024 intensiv mit dem Thema beschäftigen. Und selbst wenn die Zeit der Wunschzettel gerade vorbei ist: Ich wünsche mir, dass sich Berlin beim Bildungsniveau vom Fünferkandidaten zum Klassenbesten mausert. Unsere Schülerinnen und Schüler hätten es verdient.

In dieser Kolumne kommentieren Persönlichkeiten aus der Berliner Wirtschaft die aktuelle politische Lage.

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