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Berlin: Ehepaar von Vermisstenliste gestrichen Berliner setzten Urlaub in Thailand fort

Manchmal reicht ein Telefonanruf. Am vergangenen Freitag hat eine Berliner KripoBeamtin einfach die Festnetznummer in einem Bungalow in Thailand gewählt.

Manchmal reicht ein Telefonanruf. Am vergangenen Freitag hat eine Berliner KripoBeamtin einfach die Festnetznummer in einem Bungalow in Thailand gewählt. Und siehe da, das in Berlin als vermisst gemeldete Ehepaar war wohlauf am Apparat. „Somit konnten wir wieder zwei Vermisste von der Liste streichen“, sagt der Leiter der Vermisstenstelle im Landeskriminalamt (LKA), Michael Havemann. Da waren es noch 48 vermisste Berliner auf der Liste.

Im Laufe des Wochenendes haben sich noch einmal drei Vermisste aus dem Krisengebiet zurückgemeldet, so dass derzeit noch von 45 Berlinern im Krisengebiet jede Spur fehlt – darunter sind auch zwei Kinder. Drei Berliner sind – wie berichtet – von Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) identifiziert und offiziell für tot erklärt worden. „Wie lange die Identifizierungen noch andauern, kann ich nicht beurteilen“, sagt Havemann. Man werde aber sicherlich noch eine ganze Weile brauchen. „Wir werden jedenfalls keinen Vermissten für tot erklären, solange das nicht offiziell vom BKA bestätigt ist.“ Formal gesehen kümmern sich die Beamten im Landeskriminalamt 30 Jahre lang um einen Vermissten. So lange werden die Akten archiviert. Doch so lange können und wollen die Angehörigen von Vermissten nicht warten. Schon jetzt schwindet bei vielen die Hoffnung auf ein Wunder. Für sie gilt: Das „Verschollenengesetz“ regelt, dass nach einer Frist von einem Jahr Angehörige beim Amtsgericht eine Todeserklärung für den Vermissten beantragen können. „Wir liefern nur die Unterlagen mit den Ermittlungsergebnissen. Mit der Todesfeststellung haben wir aber weiter nichts zu tun“, erklärt Havemann.

Seit dem vergangenen Wochenende hat die Polizei die Telefonnummer 695799 199, unter der sich die Rückkehrer zurückmelden können, wieder rund um die Uhr geschaltet. „Damit wollen wir den Rückkehrern einen besseren Service bieten“, hieß es bei der Polizei. Eineinhalb Wochen nach der Flut-Katastrophe hatte die Polizei die Rückkehrer-Nummer werktags nur noch zwischen 8 und 16 Uhr geschaltet. tabu

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