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Einen Tag mal Barbie sein: Ab März gibt es ein überdimensionales, begehbares Barbie-Haus in Berlin.

© Polaris/laif

Barbie-Haus in Berlin: Ein Traum in Rosa

Das hat gerade noch gefehlt: Berlin soll ein Barbie-Haus bekommen – mit Plüsch, Pomp und Pumps auf 2500 Quadratmetern. Als Standort für das überdimensionale Puppenhaus ist das Riesenrad-Areal am Zoo im Gespräch.

Ein Leben in Plastik ist fantastisch, sang einst die Popgruppe Aqua. „I’m a barbie girl in a barbie world!“ Die Band ist längst vergessen – nicht ganz ohne Grund. Aber der Kleine-Mädchen-Traum, der auch aus dem Song spricht, wird für Berliner Barbie-Fans bald Wirklichkeit: Am 26. März zieht die berühmte Puppe mit den Supermaßen für fünf Monate in einen riesigen Palast mit viel Pink und Glitzer. Auf 2500 Quadratmeter können die Besucher in die Welt der 30-Zentimeter-Puppe eintauchen und durch sämtliche Zimmer der Villa flanieren – alles in Lebensgröße von der Cupcake-Küche über das Schlafzimmer mit Himmelbett bis zum begehbaren Riesenschuhschrank mit tausenden High Heels. Ein Fahrstuhl soll durch sämtliche Stockwerke fahren. Geplant ist dieser Traum in Pink offenbar auf dem Riesenrad-Gelände am Zoo.

Was für so manchen, der mit Rosa und Glitzer nicht viel am Hut hat, nach einer Schnaps- oder wohl eher nach einer Bubbletea-Idee klingen mag, meint der Veranstalter ganz ernst: „Dahinter steckt sehr viel Liebe zum Detail“, sagt Christoph Rahofer, der Eigentümer von EMS Entertainment. Die Event-Agentur realisiert mit „Barbie The Dreamhouse Experience“ nun schon die zweite Ausstellung über die besonders bei Mädchen zwischen drei und 13 Jahren beliebte Blondine. 2003 hat EMS bereits in Wien eine Ausstellung über die Geschichte von Barbie gezeigt. Im Barbie-Haus soll aber nicht der Informationsgehalt, sondern das pure Vergnügen im Vordergrund stehen: „Wir wollen den Fans ermöglichen, einen ganzen Tag im Fantasyleben ihrer Ikone zu verbringen“, erklärt Rahofer. Die Besucher können sich auf Wunsch eigene Outfits designen lassen, Cupcakes nach Originalrezept backen und mit etwas Glück sogar mit Barbie höchstpersönlich telefonieren.

Zu ihrem fünfzigsten Geburtstag im Jahr 2009 wurde in Kalifornien Barbies Schlafzimmer in realer Größe nachgebaut, ein ganzes Haus in diesen Dimensionen hat es bisher noch nicht gegeben. „Wir freuen uns sehr, dass wir das Barbie Dreamhouse in Berlin erstmalig weltweit eröffnen“, sagt EMS-Geschäftsführer Thomas Lüdicke. Die nächste Stationen stehen noch nicht ganz fest, voraussichtlich geht es nach Hannover, anschließend nach Hamburg oder Nürnberg. „Es war uns aber wichtig, dass die Premiere in Berlin stattfindet“, sagt Rolf Grabner von nic communication & consulting, die das Riesenevent vermarktet. Zum Eröffnungsabend laden die Veranstalter prominente Gäste, darunter zum Beispiel Sylvie van der Vaart. Auch während der Modewoche im Juli sollen Empfänge im Barbie-Haus stattfinden.

Die Planer wollten den genauen Standort in Berlin zwar eigentlich noch gar nicht nennen, aber Ticketagenturen bieten online schon Karten für den 26. März ab 10 Uhr an der Hertzallee 2 in Mitte an – es handelt sich um die Brache des ehemaligen Wirtschaftshofs des Zoos, auf der jahrelang das gescheiterte Riesenrad geplant war. Alles Quatsch, sagt Thomas Lüdicke von EMS, es gebe drei mögliche Standorte, bis zum 10. Februar soll eine Entscheidung fallen. Im Gespräch seien private Grundstücke, weshalb eine Baugenehmigung des Bezirks nicht nötig sei. Das Riesenrad-Areal am Zoo sei eines der drei Grundstücke, die anderen beiden lägen in Charlottenburg und Tempelhof.

Zuvor hatte EMS Entertainment in Charlottenburg-Wilmersdorf wegen eines Standorts angefragt, doch das dortige Bezirksamt verweigerte die Nutzung öffentlichen Straßenlands: Ein Barbie-Haus passe nicht in die City West, befanden Baustadtrat Marc Schulte (SPD) und andere Bezirkspolitiker, auch sei es zu groß und der Eintritt zu teuer. Der am heißesten diskutierte Standort am Zoo liegt knapp hinter der Bezirksgrenze. Aus dem Bezirksamt Mitte hieß es, man habe keine Baugenehmigung erteilt. Das sei aber auch nicht nötig, sofern es um „fliegende Bauten“ auf privatem Gelände gehe.

Mit Ticketpreisen ab 17,20 Euro ist der Glitzerspaß nicht billig, aber echte Barbie-Fans wird das nicht abschrecken. Der Veranstalter rechnet mit täglich 20 000 Besuchern. Sie können nicht nur die Gemächer der Blondine, die in diesem Frühjahr ihren 54. Geburtstag feiert, bewundern, sondern auch selbst Barbie spielen: Der zweite Teil der Ausstellung, die „Barbie World of Entertainment“ lädt Klein und Groß ein, im Barbie-Outfit über den – natürlich – pinken Laufsteg zu schreiten, im Barbie-Café einzukehren, in der Barbie-Boutique zu shoppen oder sich auf die Karaoke-Bühne zu wagen. Den passenden Song gibt es ja schon.

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