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Berlin: Feinkost-Anbieter Michael Lindner

Es ist schon längst nicht mehr alles nur „in Butter“. Das weit verzweigte Unternehmen Butter Lindner mit seinen 40 Läden quer durch Berlin und bereits acht in Hamburg bietet ein breites Sortiment von feinen Lebensmitteln, edel verpackt und von hoher Qualität, Frischeprodukte wie Feinkostsalate und „die besten Buletten von Berlin“.

Es ist schon längst nicht mehr alles nur „in Butter“. Das weit verzweigte Unternehmen Butter Lindner mit seinen 40 Läden quer durch Berlin und bereits acht in Hamburg bietet ein breites Sortiment von feinen Lebensmitteln, edel verpackt und von hoher Qualität, Frischeprodukte wie Feinkostsalate und „die besten Buletten von Berlin“. Und da Brot nun mal zur Butter gehört wie Wasser zum Fisch, ist die Linie „backfrisch“ heute ein Siamesischer Zwilling in allen Verkaufsstellen.

Im „Butterraum“ draußen am Ostpreußendamm, vor „Butterbildern“ und neben alten hölzernen Butterfässern erzählt Michael Lindner, eines von fünf Kindern und heute Chef „von´s Janze“, von den ersten Anfängen des Unternehmens, das heute mit über 400 Mitarbeitern (über Umsatz wird nicht gesprochen!) zu den 100 größten Arbeitgebern in der IHKListe zählt. Vater Lindner, mit dem Krieg aus Schlesien nach Berlin gekommen, hat mit gerade 23 Jahren 1950 auf einem Wochenmarkt mit Butter und Käse begonnen. Das hieß früh um vier Uhr morgens raus. Auch für die Großmutter, die bis zum Achtzigsten mindestens einmal in der Woche mit verkauft hat – bis sie merkte, dass sie anfing sich zu verrechnen. 1962 wurde stolz der erste Laden in Spandau eröffnet. In den Siebzigerjahren kam Lindners Krustenbrot. Anfang 1990 ging es auch in den Osten der Stadt. Mit dem Motto „Für feines Essen und Trinken“ startete 1998 die „Eroberung von Hamburg“. Und das wird, so meint der hanseatisch zurückhaltende Herr mit dem Intellektuellen-Kopf, nicht die letzte Stadt sein, die mit Berliner Butter und gutem Geschmack geadelt werden soll.

Übrigens kann man die Probe auf das Qualitätsversprechen des Hauses seit drei Jahren auch über das Catering machen. „Und das wächst gut.“ Stolz ist der akademisch gebildete Betriebswirt (TU Berlin), der gerne Mediziner geworden wäre, wenn der Numerus clausus nicht gewesen wäre, auch auf die hohe Zahl von 65 Auszubildenden in seiner Firma.

Für Nachwuchs hat der Sohn aus dem kinderreichen Elternhaus aber auch privat gesorgt: Wie die Eltern haben auch die jungen Lindners fünf Kinder. Auf die Frage nach sozialen Aktivitäten, antwortet er klar und mit bescheidener Selbstsicherheit, „sein größtes soziales Engagement seien seine Familie und das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern“. Und als praktizierende Christen seien seine Frau und er in ihrer Gemeinde in Zehlendorf auch aktiv. Besondere Hobbys gäbe es keine – außer Skifahren vielleicht.

Berlin ist und bleibt für ihn der „Stammmarkt“, auch wenn die völlig überzogenen Erwartungen nach der Wende – fünf Millionen Einwohner und die Stadt für Konzernsitze! – sich nicht realisiert hätten. Er sei hier fest verwurzelt in dieser sympathischen, offenen Stadt, die einen so langen Leidensprozess hinter sich hat. Für feine Kost habe sie immer eine besondere Vorliebe gehabt.

Heik Afheldt war Herausgeber des Tagesspiegels

Michael Lindner (53). Der Diplom-Kaufmann

ist alleiniger Gesellschafter der Robert Lindner GmbH&Co. KG in Berlin

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