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KOMBO - ILLUSTRATION - 19.07.2018, Hamburg: Die Kombo zeigt eine Anzeige an einem Ampelmast, welche die Sekunden bis zur nächsten Rot- und Grünphase anzeigt. (zu dpa «Ampeln kommunizieren mit Autos - Projekt in Hamburg» vom 20.07.2018) Foto: Daniel Reinhardt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Daniel Reinhardt

Fußgänger-Ampeln mit Countdown-Anzeigen in Berlin?: „Ärgerliche Geldverschwendung“ – BUND kritisiert Pläne des Senats scharf

Der Senat will Fußgänger-Ampeln mit Countdown-Anzeigen ausstatten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hält das für nutzlos.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat Pläne des Senats kritisiert, Fußgängerampeln mit Countdown-Anzeigen zu versehen. Derartige Countdown-Ampeln seien für Fußgänger nutzlos und deshalb eine „ärgerliche Geldverschwendung“, erklärte der Fachreferent für Mobilität des BUND Berlin, Martin Schlegel, am Montag.

Das Geld könne für andere Maßnahmen besser genutzt werden, die tatsächlich die Verkehrssicherheit erhöhten. Dazu gehörten Ampelschaltungen, die Fußgängern eine Querung breiterer Straße mit Mittelinsel in einem Zug ermöglichen.

Das ist momentan an vielen Straßen nicht der Fall, sodass Fußgänger häufig auf mehr oder weniger breiten Mittelinseln verharren müssen und viel Zeit brauchen, um eine Straße zu überqueren. „Etliche Ampelschaltungen in Berlin sind nicht nur lästig, weil sie die Zufußgehenden lange warten lassen, sondern auch lebensgefährlich“, erklärte Schlegel dazu. „So gibt es immer noch Kreuzungen, an denen Autos zweispurig abbiegen, während Fußgänger gleichzeitig Grün haben - diese sogenannten Doppelabbieger sind seit 20 Jahren unzulässig.“

Der schwarz-rote Senat hatte bei einer Klausurtagung am Wochenende ein Sofortprogramm mit 52 Vorhaben beschlossen, bei denen bis Anfang Oktober greifbare Ergebnisse vorliegen sollen. Das Ressort von Mobilitätssenatorin Manja Schreiner (CDU) formulierte unter anderem das Ziel, die Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger zu erhöhen.

„Schrittweise sollen Ampeln mit Countdown-Anzeigen versehen und vermehrt temporäre Fußgängerüberwege in allen Bezirken geschaffen werden“, heißt es in dem Papier. „Wir unterstützen die Bezirke bei diesem Vorhaben und klären ebenfalls die erforderlichen Bestimmungen zur Modernisierung der Ampeln.“ (dpa)

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