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Ehrung für John Kornblum. Viele Weggefährten kamen zur Gedenkfeier in die Botschaft.

© US-Botschaft in Berlin

Gedenkfeier für John Kornblum: Ein Ausnahmediplomat mit Herzenswärme in und für Berlin

US-Botschafterin Amy Gutmann würdigte die großen politischen Verdienste ihres Vorgängers. Andere Redner erinnerten an seinen Humor.

Ein Tupelo-Baum aus seiner Heimat erinnert im Innenhof der US-Botschaft am Pariser Platz künftig an John Kornblum. Gepflanzt wurde er von Botschafterin Amy Gutmann und seiner Witwe Helen im Rahmen einer bewegenden Gedenkfeier für den Ausnahme-Diplomaten, der im Dezember verstorben ist.

Seit seinem Eintritt in den auswärtigen Dienst der USA 1964 war er in verschiedenen Positionen immer wieder in Deutschland stationiert. Nach dem Abspielen der amerikanischen und deutschen Nationalhymnen würdigte Amy Gutmann die vielfältigen Verdienste des Karriere-Diplomaten um die transatlantischen Beziehungen, erwähnte in dem Zusammenhang die Schlussakte von Helsinki ebenso wie die deutsche Wiedervereinigung, das Friedensabkommen von Dayton und die NATO-Erweiterung.

Helen Kornblum, die Witwe des Diplomaten (links), und Botschafterin Amy Gutmann pflanzten den Baum.

© Elisabeth Binder

Aber nicht nur große Politik spielte eine Rolle. Gutmann erzählte auch, dass John Kornblum und seine Frau Helen den Residenz-Manager Ernst Hoepfler und den Koch Marco Höhne im Zuge des Regierungsumzugs 1999 mit nach Berlin gebracht hatten. Deren gute Gastgeberqualitäten hatten wohl die meisten der Anwesenden schon genossen.

Konfrontation und Cocktails

Eine beeindruckende Schar von Freunden und Weggefährten hatte sich am Donnerstagvormittag versammelt, um sich gemeinsam mit seiner Witwe Helen und seinem Sohn Alexander noch einmal an den früheren Botschafter zu erinnern. Gekommen sind zum Beispiel Ex-Bürgermeister Walter Momper, Grünen-Chef Omid Nouripour, Monika Grütters, der Chef der American Academy, Daniel Benjamin, Karsten Voigt, James D. Bindenagel, Rüdiger Lentz, Peter Claussen, Kimberly Emerson, Peter Frey, Willy Weiland, Chana Schütz, Sigrid Nikutta, Rupert Graf Strachwitz.

Autor Josef Joffe würdigte Kornblums Humor, der es immer wieder schaffte, das Eis zu brechen und von der Konfrontation zu Cocktails überzugehen.

Amy Gutmann unterstrich mit einem Zitat von Joe Biden, was in der Diplomatie wirklich zählt. Danach ist in den internationalen Beziehungen alle Politik persönlich. John Kornblum sei ein exemplarischer amerikanischer Staatsmann gewesen, mit einer starken Stimme und großer Herzenswärme.

Beim anschließenden Empfang wurde noch manche Anekdote erzählt, in der auch mal der strenge John Kornblum aufflackerte, der sich Sorgen machte, ob Deutschland nach der Wiedervereinigung seiner internationalen Verantwortung gerecht werden könne.

Vorher wurde rund um den Tupelo-Baum, der sowohl in Kornblums Heimatstaat Michigan wächst als auch in Tennessee, seiner letzten Heimat, gemeinsam mit den Embassy Singers noch einmal gesungen: „Amazing Grace“.

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