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ARCHIV - 09.09.2014, Bayern, Bamberg: Eine Statue der Justitia hält eine Waage in der Hand. Gerichtliche Asylverfahren sind in Rheinland-Pfalz im Ländervergleich am kürzesten. Sie dauerten im ersten Halbjahr 2022 durchschnittlich 6,6 Monate. - (zu dpa: «Gerichtliche Asylverfahren sind in Rheinland-Pfalz im Ländervergleich am kürzesten - mit großem Abstand») Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa / dpa/David-Wolfgang Ebener

„Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle“: Prozess um Mord an Mitpatientin – Beschuldigte gesteht Tötung

Eine 38-Jährige soll eine Mitpatientin in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses ermordet haben. Vor Gericht gab sie die Tötung zu, berief sich aber auf Notwehr.

Weil sie eine Mitpatientin in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses ermordet haben soll, steht eine 38-Jährige vor dem Berliner Landgericht. Die Beschuldigte hat zu Prozessbeginn am Donnerstag tödliche Messerstiche zugegeben, sich dabei allerdings auf Notwehr berufen. Sie habe sich verteidigen müssen, erklärte die Frau. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die 38-Jährige in das Zimmer einer 58 Jahre alten Mitpatientin begeben und mindestens 15 Mal mit großer Wucht auf das Opfer eingestochen habe. Die Frau verstarb in ihrem Zimmer. 

Die 38-Jährige wird beschuldigt, die Mitpatientin am frühen Morgen des 11. August 2022 heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben. Dabei habe sie im Zustand der aufgehobenen Schuldunfähigkeit gehandelt, heißt es in der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft. Die Behörde strebt die dauerhafte Unterbringung der 38-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus an. 

Die Beschuldigte war einen Tag vor der Tat auf die psychiatrische Station des Krankenhauses in Berlin-Neukölln aufgenommen worden. Sie sei wegen „Fremdaggressivität“ eingeliefert worden, sagte eine Mitarbeiterin der Klinik. Polizisten hätten die 38-Jährige begleitet. Das bei der Tat eingesetzte Messer stamme nicht aus dem Krankenhaus. „Woher sie das Messer hatte, weiß ich nicht, die Frühstücksmesser auf unserer Station sind weder scharf noch spitz“, erklärte eine Zeugin. Ein weiterer Mitarbeiter sagte, er habe bei Aufnahme der Frau gefragt, ob sie durchsucht worden sei - „die Polizisten haben bejaht“. 

Die 38-Jährige erklärte weiter, sie habe die andere Patientin „nicht für einen Menschen, sondern für eine Maschine gehalten“. Das Messer habe zunächst die 58-Jährige in der Hand gehalten und damit gedroht. „Dann hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle“, so die Beschuldigte. Der Prozess wird am 16. Januar fortgesetzt. (dpa)

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