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Ende einer Todesfahrt: Das Auto des 29-Jährigen steht im Schaufenster eines Geschäfts auf der Tauentzienstraße.

© dpa/Christoph Soeder

Lehrerin aus Hessen starb: Prozess nach tödlicher Amokfahrt am Berliner Ku’damm beginnt im Februar

Es geschah im Juni 2022: Ein Mann rast mit seinem Auto am Kurfürstendamm in Fußgängergruppen. Es gibt eine Tote und viele Verletzte. Nun kommt der Fall vor Gericht.

Acht Monate nach der Todesfahrt in der Berliner Innenstadt mit einer Toten und zahlreichen Schwerverletzten kommt der mutmaßliche Täter vor Gericht. Der Prozess ist für den 7. Februar vor dem Landgericht Berlin geplant, wie eine Gerichtssprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft dem 29-Jährigen unter anderem vollendeten „Heimtückemord“ sowie 16-fachen Mordversuch vor. Der Mann soll am 8. Juni 2022 mit einem Auto auf dem Ku'damm und der Tauentzienstraße in Fußgängergruppen gefahren sein. Besonders betroffen war eine Schulklasse aus Hessen.

Der 29-Jährige ist seitdem in einem Krankenhaus des Maßregelvollzugs untergebracht. Ein vorläufiges psychiatrisches Gutachten legt nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Schuldunfähigkeit des Mannes nahe.

Die Behörde strebt in einem sogenannten Sicherungsverfahren die Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus an, sollte sich im Prozess bewahrheiten, dass er zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war. Es sei sonst zu befürchten, dass er ohne Behandlung weitere gefährliche Taten begehen werde.

Viele Betroffene werden als Zeugen aussagen müssen

An jenem Juni-Tag soll der 29-Jährige zunächst bewusst in die Schülergruppe gefahren sein. Dabei kam eine 51 Jahre alte Lehrerin ums Leben. Ein Kollege sowie zwölf Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren wurden verletzt, manche lebensgefährlich.

Danach setzte der Täter die Fahrt fort und fuhr ungebremst über die Einmündung der Marburger Straße hinweg auf den gegenüberliegenden Gehweg. Dort fuhr er zwei Männer und eine schwangere Frau an und verletzte sie ebenfalls schwer. Schließlich krachte der Mann mit dem Fahrzeug in die Schaufensterscheibe eines Parfum-Geschäfts.

Viele der Betroffenen werden in dem Prozess als Zeugen aussagen müssen. Elf von ihnen sind bislang nach Angaben des Gerichts auch als Nebenkläger beteiligt. Für den ersten Verhandlungstag habe die zuständige 22. Strafkammer jedoch noch keine Zeugen geladen, sagte die Sprecherin. (dpa)

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