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Medien: Modemessen haben Hunderte Blogger eingeladen

Vor vier Jahren wusste kaum ein Modedesigner oder Stylist, was ein Blog ist. Heute sind die Internetkolumnisten aus der Modeszene kaum noch wegzudenken. Manchen Magazin-Machern sind sie ein Ärgernis.

Die Blogger fotografieren und kommentieren mit Leidenschaft alles rund um Kleidung und beeinflussen damit zunehmend die Branche. Auch bei der Berliner Modewoche ist das zu spüren. „Ich habe hier mindestens 30 Blogger herumlaufen sehen“, sagt der Sprecher der Fashion Week, Sebastian Warschow, am Freitag.

Die Namen einiger Blogs wie „Lesmads“, „Stilinberlin“ oder „Jak & Jil“ sind in Modekreisen bereits fast so bekannt wie Magazine und werden genauso sehr geschätzt. Im Unterschied zu Printprodukten sind Blogs subjektiver und schneller. Kaum haben Blogger eine Modenschau besucht, ist auch schon ein Eintrag „gepostet“. Den kanadischen Blog „Jak & Jil“ lesen täglich 300 000 Menschen - zum Ärgernis einiger Magazine, die sinkende Auflagenzahlen verzeichnen.

Modemacher profitieren von den Internetkritikern. „Blogger sind letztendlich Konsumenten, die kein Blatt vor den Mund nehmen“, sagt die Sprecherin der Messe Premium, Ronja Reiche. Sie seien ein besseres Instrument als Marktforschung, um herauszufinden, welche Trends beim Käufer ankommen. Das Team der Premium hat sogar 150 Blogger aus der ganzen Welt zur Messe eingeladen.

Die renommierte Mode-Kritikerin Suzy Menkes („International Herald Tribune“) sagte kürzlich: „Ich fühle mich überhaupt nicht von Bloggern bedroht“. Im Gegenteil: Einige Kolumnen im Internet findet sie sogar „sehr interessant“.

stilinberlin.blogspot.com jakandjil.com lesmads.com

Caroline von Eichhorn[dpa]

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