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Bezahlbare Wohnungen in der Stadt sind für Käufer deshalb immer schwerer zu finden

© picture alliance/dpa

„Die Party geht weiter“: Preise für Wohnungen und Häuser in Berlin könnten noch jahrelang steigen

Nach dem Mietendeckel-Aus ist auf dem Markt „Normalität“ eingekehrt - für Käufer heißt das: Sie müssen immer weiter draußen suchen.

Die Preise für Wohnungen und Häuser in Berlin und dem Umland könnten aus Expertensicht noch einige Jahre weiter steigen. „Die Party geht weiter“, sagte der Berliner Gutachter-Ausschussvorsitzende Reiner Rössler bei einer Konferenz am Dienstagabend. Es seien noch nicht genug Wohnungen für die Zugezogenen der vergangenen Jahre gebaut. Die Preise würden deshalb wahrscheinlich noch drei bis fünf Jahre weiter steigen.

Von Preisanstiegen berichteten auch Vertreter aus Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig. Eine Immobilienblase gebe es auf dem Wohnungsmarkt aber nicht. Eine Zinserhöhung werde sich „nicht heute oder morgen“ auf dem Berliner Markt bemerkbar machen, sagte Rössler.

2020 habe der Mietendeckel den Markt noch verunsichert; der Versuch, den Mietanstieg zu bremsen, hatte aber vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Bestand. 2021 sei der Berlin zur Normalität zurückgekehrt, sagte Rössler.

Bezahlbare Wohnungen in der Stadt sind für Käufer deshalb immer schwerer zu finden. „Die Leute weichen mangels Angebot in den Innenstadtlagen immer stärker in Stadtrandbereiche aus, und nach Brandenburg hinaus haben wir diese Effekte auch.“

Die Region hole nach, was um Städte wie München schon lange zu beobachten sei, sagte Rössler. Am Stadtrand gebe es Überbietungswettbewerbe um Ein- und Zweifamilienhäuser. „Viele wollen es grüner haben, falls mal wieder Lockdown kommt.“ Überproportionale Preissteigerungen gebe es auch bei Objekten mit bis zu einer Stunde Fahrtzeit nach Berlin hinein.

„Die Brandenburger sagen: Die Berliner machen die Preise kaputt“, beschrieb der Gutachter die Folgen. Viele suchten und kauften auch ihr Wochenenddomizil in Brandenburg, ergänzte die Brandenburger Gutachterin Beate Ehlers. Für die Dörfer sei das manchmal problematisch. (dpa)

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