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Hellersdorf: Rechte Gewalt vor den Protesten in Dresden

Die nächtlichen Angriffe auf Organisatoren der Proteste gegen den rechtsextremen Aufmarsch in Dresden reißen nicht ab. In der Nacht zu Samstag traf es die Alice Salomon Hochschule in Hellersdorf.

In der Alice Salomon Hochschule in Hellersdorf (ASH) fand am Samstag eine große Mobilisierungskonferenz mit letzten Informationen, Workshops und Vorträge zu den geplanten Blockaden des rechten Marsches am 19. Februar statt.

Die Täter warfen mehrere mit brauner und schwarzer Farbe gefüllte Einmachgläser gegen die Glasfront der Hochschule. Noch bis 24 Uhr war ein Wachschutz auf dem Gelände, erst danach schlugen die Unbekannten zu. Gegen 8 Uhr bemerkte der Pförtner die Schäden. Die Polizei stellte Reste der Wurfgeschosse zur Untersuchung sicher.

Schon mehrfach war die ASH im Visier der rechten Szene. Zuletzt wurden die Studierenden kurz vor dem 1. Mai 2010 auf einer Naziwebseite, für die der NPD-Funktionär Sebastian Schmidtke verantwortlich ist, als „Antideutsche Volksschädlinge“ beschimpft. Kurz darauf wurde das ganze Gebäude mit rechtsextremer Propaganda beklebt. Die Anzeige der Hochschulleitung verlief im Sande, auch eine kleine Abgeordnetenhaus-Anfrage der Grünen zu der rechten Internetseite half nicht weiter.

„Es ist uns unverständlich, weshalb die Polizei die Täter nicht ermitteln kann, obwohl genau klar ist, aus welcher Ecke diese Anschläge kommen“, sagte ein Sprecher der Studierendenvertretung der ASH. Durch die Gewalt werde man sich nicht einschüchtern lassen. „Das zeigt doch, wie verunsichert die Naziszene aufgrund der breiten Mobilisierung für Dresden ist.“ Erst am Dienstag hatten Neonazis die Scheibe des Büros der Neuköllner Grünen eingeworfen, die ebenfalls eine Veranstaltung zu Dresden planten. Später in der Nacht kamen die Täter erneut, verklebten die Schlösser mit Sekundenkleber und schmierten in anliegenden Straßen Naziparolen an Hauswände.

Die Organisatoren der Massenblockaden rechnen für Februar erneut mit rund 200 Bussen aus ganz Deutschland. Im vergangenen Jahr war es 12 000 Menschen erstmals seit Jahren gelungen den rechten Großaufmarsch durch friedliche Sitzblockaden zu verhindern.

Informationen unter: www.dresden-nazifrei.com

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