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Kette mit Kreuz

© picture alliance / dpa/Matthias Schrader

Sexuelle Gewalt gegenüber Kindern: Neue Vorwürfe gegen katholische Kirche in Berlin

Im Erzbistum Berlin soll es erneut zu sexueller Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen gekommen sein. Ein Ermittlungsverfahren gibt es derzeit nicht.

Im Erzbistum Berlin der katholischen Kirche gibt es neue Vorwürfe wegen sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Schutzbefohlene. Im vergangenen Jahr seien 13 neue Meldungen mit Vorwürfen gegen Kleriker, Ordensangehörige oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst eingegangen, fünf davon zu „aktuellen Sachverhalten“, berichtete das Erzbistum am Freitag. Ein Sachverhalt liege sechs Jahre zurück, die übrigen mehr als 20 Jahre.

Im Jahr 2022 seien zwei „kirchenrechtliche Vorverfahren“ eingeleitet worden, hieß es in einer Mitteilung. Wie ein Sprecher erläuterte, meldet das Bistum grundsätzlich auch alle Vorwürfe an die Staatsanwaltschaft. Doch hätten die zuständigen Staatsanwaltschaften in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in den „aktuell gemeldeten Sachverhalten“ keine Ermittlungsverfahren eingeleitet. Details dazu nannte der Sprecher nicht. Die Verfahren zu den lange zurückliegenden Vorwürfen hätten die Staatsanwaltschaften wegen Verjährung oder Tod der Beschuldigten eingestellt.

Nach Angaben des Erzbistums zum Jahr 2022 war nur ein in Vorwürfen genannter Kleriker vorher nicht als Beschuldigter sexualisierter Gewalt bekannt. „Dieser beschuldigte Kleriker ist bereits verstorben“, hieß es in der Mitteilung. Die übrigen beschuldigten Kleriker seien bereits durch vergangene Meldungen anderer Betroffener bekannt gewesen. Auch dazu nannte der Sprecher keine Details.

Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen habe Betroffenen im vergangenen Jahr insgesamt 399.000 Euro zugesprochen und ausgezahlt. Insgesamt zehn Anträge auf Anerkennung des Leids seien neu gestellt worden, davon drei Erstanträge, vier Zweitanträge sowie drei weitere Anträge. Seit 2002 hat das Erzbistum den Angaben zufolge insgesamt 125 Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt erfasst. Die Vorwürfe gehen bis in das Jahr 1947 zurück. (dpa)

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