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Die Villa Bogensee.

© AFP/JOHN MACDOUGALL

Streit um Ex-Goebbels-Villa: Verband europäischer Juden will Areal zum Zentrum gegen Hasspropaganda machen

Der Vorschlag des Berliner Finanzsenators, das Gelände in Wandlitz notfalls zu verschenken, sorgte zuletzt für Unmut. Der Vorsitzende des Verbandes europäischer Juden macht nun einen Vorschlag.

In der ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels nördlich von Berlin sollte nach Ansicht des Verbandes europäischer Juden (EJA) ein Zentrum zur Bekämpfung von Hasspropaganda entstehen. In einem Brief an Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU) schrieb der EJA-Vorsitzende, Rabbi Menachem Margolin: „Die Villa, die einst einem der schlimmsten Ingenieure völkermörderischer Propaganda in der Geschichte der Menschheit gehörte, in ein Zentrum für politische Psychologie, Kommunikation und die Bekämpfung von Hassreden zu verwandeln, wäre ein wichtiger moralischer Sieg.“

Die European Jewish Association sei bereit, die Möglichkeit zu prüfen, gemeinsam mit Berlins Regierung ein solches Zentrum zu schaffen, heißt es in dem am Sonntagabend veröffentlichten Schreiben weiter. Gerade in der aktuellen Zeit des Hasses und der Gewalt dürfe die einstige Goebbels-Villa nicht zerstört werden. Sie solle vielmehr „eine ewige Erinnerung an die Gefahren sein, die von Hassreden ausgehen.“

Das rund 17 Hektar große Gelände, auf dem sich Goebbels ein Landhaus bauen ließ, ist seit dem Jahr 2000 ungenutzt und verfällt. Seit geraumer Zeit wird wieder verstärkt über Nutzungsideen für das Areal diskutiert, das dem Land Berlin gehört. Berlin erwägt, die Gebäude abzureißen und die Flächen zu renaturieren, weil die Kosten für Sicherung und Unterhalt jährlich in die Millionen gehen. Finanzsenator Evers hatte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus angekündigt, notfalls wolle das Land das verfallende Areal verschenken. (dpa)

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