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Berlin: Zechkumpanen erstochen

Prozessbeginn um Bluttat in Leipziger Straße

Es fing wohl mit einem Streit unter Freunden an und endete mit einem furchtbaren Blutbad: Der 20-jährige Oliver M. muss sich seit gestern wegen Doppelmordes vor dem Berliner Landgericht verantworten. Er soll in der Nacht zum 21. April in einem Hochhaus an der Leipziger Straße seinen gleichaltrigen Freund Peter von B. und dessen 23-jährigen Onkel Alexander von B. mit einer Vielzahl von Stichen umgebracht haben. Die Anklage geht von Grausamkeit und einer Tat zur Verdeckung einer anderen Straftat aus.

Eine Blutspur hatte den mutmaßlichen Täter verraten. Als M. festgenommen wurde, war seine Hand verbunden. Gegenüber der Polizei soll er sich auf Notwehr berufen haben. Zu Beginn des Prozesses saß der junge Mann, der bis zu jener schrecklichen Nacht für Polizei und Justiz ein unbeschriebenes Blatt war, blass und mit gesenktem Kopf auf der Anklagebank. Nachdem die Jugendstrafkammer die Öffentlichkeit ausgeschlossen hatte, soll er sich umfassend zu den Vorwürfen geäußert haben.

Vor der Tat sollen die drei jungen Männer noch durch die Kneipen gezogen sein, bevor sie in die Wohnung von Peter und Alexander gingen. Oliver M. kannte Peter seit früher Kindheit. Sie waren auch Schulkameraden und später zusammen verreist. Nach dem letzten Abend aber soll es zu einem heftigen Streit gekommen sein. Möglicherweise ging es dabei um eine angebliche Prostituierte, zu der sich M. wohl hingezogen fühlte. In einem vorläufigen psychiatrischen Gutachten soll von einem „hohen Maß affektiver Beeinflussung" die Rede sein. Der Prozess soll am 14. Dezember fortgesetzt werden. K.G.

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