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Vivi (Julia Beautx) muss nach dem Tod der Mutter die Familie zusammenhalten.

© ZDF und Mathias Neumann

Drama-Dreiteiler im ZDF: Einmal falsch abgebogen

Natalie Scharf erzählt in „Gestern waren wir noch Kinder“, wie ein streng gehütetes Geheimnis verhängnisvolle Ereignisse auslösen kann.

„Wie ist die Zeit vergangen“ - Einen Satz wie diesen hört man häufig, wenn sich Menschen Jahre nach ihrer Schulzeit wiedertreffen. Natalie Scharf hat ihr mehrteiliges TV-Drama „Gestern waren wir noch Kinder“ genannt, doch dieses „Das war doch gerade eben erst“ trifft ebenso auf ihre Protagonisten Anna und Peter Klettmann wie auf deren Tochter Vivi zu.

Bloß dass bei dieser Erzählung, die als siebenteilige Serie bereits in der ZDF-Mediathek steht und die nun als dreiteiliger Fernsehfilm (ZDF, Montag, Dienstag und Mittwoch, jeweils 20.15 Uhr) ausgestrahlt wird, nicht nur etwas Wehmut mitschwingt. Tatsächlich werden Stück für Stück lange zurückliegende Geheimnisse enthüllt, deren Folgen so dramatisch sind, dass dem Zuschauer oftmals der Atem stockt.

Dabei wirken doch gerade die Klettmanns mit ihren drei Kindern, dem Hund und dem schmucken Häuschen wie eine glückliche Traumfamilie. Doch das ändert sich jäh, als Peter (Torben Liebrecht) seine Frau Anna (Maria Simon) just am Tag ihres 44. Geburtstages tötet und verhaftet wird.

Kann das wirklich sein? Diese Frage bleibt bis zuletzt im Raum stehen. Tochter Vivi (Julia Beautx), selbst gerade erst 18 geworden, steht jedenfalls plötzlich vor der Aufgabe, die Restfamilie irgendwie zusammenzuhalten. Immerhin: Hilfe kommt dabei völlig unverhofft vom jungen Polizisten Tim (Julius Nitschkoff).

Vermeintliches Familienglück: Anna Klettmann (Maria Simon) mit Ehemann Peter (Torben Liebrecht) und ihren Kindern Emmi (Nele Richter, v.l.n.r.), Vivi (Julia Beautx) und Daniel (Vico Magno).

© ZDF und Walter Wehner

Natalie Scharf erzählt das Drama der Klettmanns in zwei Zeitebenen (Regie: Nina Wolfrum). Einerseits aus der Perspektive von Vivi, deren Kindheit so plötzlich mit dem Tod der Mutter und der Verhaftung des Vaters endet. Andererseits aus der Zeit heraus, zu der Peter, Anna und ihre beste Freundin Luisa – dargestellt von Damian Hardung, Rieke Seja und Milena Tscharntke – selbst noch Abiturienten jener Privatschule waren, auf die später Vivi geht.

Mit dem Unterschied, dass damals Peters tyrannischer Vater Hans (Ulrich Tukur) und dessen verhuschte Ehefrau Heide (Karoline Eichhorn) die Eltern waren und zu dieser Zeit Ereignisse ihren Lauf nahmen, bei denen sich man später immer wieder fragen wird: Was wäre gewesen, wenn man an diesem einen Punkt des Lebens anders abgebogen wäre?

Ob sich Vivi diese Frage später auch stellen wird? Unmöglich ist das nicht. In der ZDF-Mediathek läuft „Gestern waren wir noch Kinder“ als Staffel 1. Und die Handlung ist so angelegt, dass sich eine Fortsetzung geradezu anbietet.

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