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Gesundheit: Alles für die Energie

Helmholtz-Präsident plant nationale Initiative

Jürgen Mlynek hat viel vor. Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft möchte zwei Milliarden Euro zusammenbringen, um die Energieforschung in Deutschland voranzutreiben. „Wir müssen weg vom deutschen Klein-Klein“, mit diesen Worten stellte Mlynek am gestrigen Mittwoch sein Projekt einer „Nationalen Energie-Initiative“ vor.

„Think big“, heißt das Motto. Mlynek verweist auf die USA, wo die Akademie und daraufhin Präsident George Bush die Förderung der Energieforschung als zentrale nationale Aufgabe bezeichnet hätten. In Großbritannien stünden eine Milliarde Pfund bereit, um in den nächsten zehn Jahren Niedrigenergietechnologien zu erforschen.

Der Physiker an der Spitze von Deutschlands größter Wissenschaftsorganisation mit 15 Forschungszentren, 25 000 Mitarbeitern und einem Etat von rund 2,2 Milliarden Euro möchte nun 200 Millionen Euro jährlich einsetzen, um zu erforschen, wie Energie effizienter erzeugt oder eingespart werden könnte. Dabei soll ein Schwerpunkt auf erneuerbare Energien gelegt werden. Die Kernenergie will Mlynek außen vor lassen, da der Ausstieg, den er für zweifelhaft hält, nun einmal beschlossen sei.

Die Hälfte der Fördersumme soll aus öffentlichen Quellen kommen, die andere Hälfte aus der Industrie. Seit einigen Monaten ist Mlynek aktiv und mittlerweile guten Mutes. Die Signale aus der Wirtschaft, etwa von Bosch, Siemens, BASF oder den Energieversorgern stimmen ihn zuversichtlich. Auch Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg zeigen Interesse. Und Forschungsministerin Annette Schavan wie auch Kanzlerin Angela Merkel seien zur Unterstützung bereit. So möchte Mlynek bis zum Sommer die nationale Energie-Initiative gesichert haben.

Mit einem anderen Vorhaben, Forschung finanziell gut auszustatten, ist man schon weiter. Partner können sich zu „Helmholtz-Allianzen“ zusammenfinden und Förderanträge stellen. „Es geht um fünf Millionen Euro jährlich“, sagt Helmholtz-Expertin Korinna Bauer. Weitere fünf Millionen müssen die Partner selbst aufbringen. In der ersten Runde haben sich vier Initiativen qualifiziert, sagt Bauer. Es gehe um Kraftwerkstechnologien, Hochenergiephysik oder Gewinnung und Verwertung von Biomasse. Ein Projekt untersucht, wie medizinische Grundlagenforschung rasch in Therapien umgesetzt werden kann. Bis zum Sommer sollen zwei Sieger gekürt werden. In einer zweiten Antragsrunde sollen bis Herbst drei weitere Projekte ausgewählt werden.

Paul Janositz

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