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Einige Rohingya durften am Ulee-Madon-Strand kurzzeitig an Land gehen.

© REUTERS/stringer

Indonesische Provinz Aceh: Anwohner schicken rund 250 Rohingya-Flüchtlinge zurück aufs Meer

Rund 250 Rohingya-Flüchtlinge erreichten mit ihrem Boot die Küste der Provinz Aceh im Nordwesten Indonesiens. Doch wütende Anwohner hinderten sie daran anzulegen – und schickten sie schließlich wieder zurück aufs Meer.

Rund 250 Flüchtlinge der verfolgten muslimischen Minderheit der Rohingya in einem überfüllten Holzboot sind nach Angaben von Anwohnern an der Küste Indonesiens abgewiesen und zurück aufs Meer geschickt worden. Das am Donnerstag vor Indonesien angekommene Boot war am Freitag nicht mehr vor der Küste zu sehen, wie Anwohner sagten. Es war nach Angaben mehrerer Flüchtlinge vor rund drei Wochen in Bangladesch gestartet, wo etwa eine Million Rohingya leben.

Die rund 250 Flüchtlinge hatten mit ihrem Boot am Donnerstag die Küste der Provinz Aceh im Nordwesten Indonesiens erreicht. Wütende Anwohner hinderten sie jedoch daran anzulegen. Einige Flüchtlinge schwammen daraufhin an Land und brachen dort vor Erschöpfung am Strand zusammen. Einige durften kurzzeitag an Land gehen.

Fehlen die Möglichkeiten zur Versorgung der Flüchtlinge?

Chris Lewa von der Hilfsorganisation The Arakan Project sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Ablehnung durch die Dorfbewohner an der Küste scheine mit fehlenden Möglichkeiten für die Versorgung der Bootsflüchtlinge zusammen zu hängen. Zudem gebe es das Gefühl bei den Dorfbewohnern, von Menschenschmugglern ausgenutzt zu werden. Es sei „traurig und enttäuschend“, dass sich ihre Wut gegen die Flüchtlinge richte, „die selbst Opfer dieser Schmuggler und Schleuser sind“.

Die Rohingya sind die größte staatenlose Bevölkerungsgruppe der Welt und gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten. Tausende Rohingya versuchen jedes Jahr auf langen und teuren Überfahrten, Malaysia oder Indonesien zu erreichen, und riskieren dabei ihr Leben.

Nach UN-Angaben haben im vergangenen Jahr mehr als 2000 Rohingya die gefährliche Reise auf sich genommen. Schätzungen zufolge sind bei diesen Überfahrten im Jahr 2022 fast 200 Rohingya gestorben oder verschwunden. (AFP)

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