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Ukrainische Soldaten feuern eine Pion (M-1975)  Kanonenhaubitze auf russische Stellungen.

© dpa/Libkos

Ukraine erwartet russische Offensive: Warum bloße Zusagen für Militärhilfen nicht ausreichen

In Erwartung einer baldigen russischen Offensive appelliert Selenskyj: Jetzt müssen „wir alle“ handeln – auch die westlichen Partner. Jetzt kommt es vor allem auf Schnelligkeit an.

Die Ukraine erwartet in den kommenden Monaten eine russische Offensive – so viel ist bekannt. „Der Besatzer bereitet sich jetzt darauf vor, seine Offensive auszuweiten“, sagte Selenskyj bei einem Treffen mit Grenzsoldaten im Gebiet Chmelnyzkij am 3. Mai.

„Wir alle – Ukrainer, Soldaten, Staat, Partner – müssen alles tun, um Russlands Offensivplan zu durchkreuzen“, appellierte der Präsident. Schon bald stehe dem Land eine „neue Phase des Krieges“ bevor, so Selenskyj.

Konkret warnt der Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine jetzt vor einer möglichen Intensivierung der Kämpfe in den Regionen Charkiw und Sumy. Bereits Ende Mai oder Anfang Juni erwarte man eine Zunahme der militärischen Konfrontationen. Von Kiew und seinen verbündeten Partnern erfordert dies eine schnelle Reaktion.

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Warum Ukraine und Partner jetzt schnell agieren müssen

In den vergangenen Wochen wurde der Ukraine weitere Unterstützung durch seine westlichen Verbündeten zugesagt.

Die USA haben eine lang erwartete Militärhilfe in Milliardenhöhe bewilligt. Auch Großbritannien hat ein Soforthilfepaket im Umfang von 500 Millionen Pfund in Aussicht gestellt. Dänemark kündigte an, in die ukrainische Industrie zu investieren und seine Direkthilfe um 600 Millionen Dollar zu erhöhen.

Bis sich diese Investitionen auf das tatsächliche Kriegsgeschehen in der Ukraine auswirken, kann allerdings noch einige Zeit vergehen. Die Gelder aus den Hilfspaketen müssen refinanziert werden. Die von westlichen Partnern zugesagten Lieferungen von Munition und militärischer Ausrüstung müssen in die Ukraine gelangen; konkret in die Lager der Brigaden und Bataillone. Neue Aufträge für die Rüstungsindustrie müssen in den jeweiligen Fabriken produziert werden.

So umfasst etwa ein neuer Produktionsauftrag in Höhe von sechs Milliarden US-Dollar die Herstellung von diversen Militärgeräten. Im Rahmen des „ukrainischen Pakets“ sollen 650 Patriot-Raketen pro Jahr produziert werden.

Geplant ist außerdem die Herstellung von 155-mm-Granaten, umgebauten Raketen für die Mehrfachraketenwerfer Himars sowie die Produktion von Radaranlagen zur Batterieabwehr und für die modernisierten Luftabwehrsysteme. Dies alles zu produzieren, wird allerdings Jahre dauern.

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