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Meinung: Bundeswehr: Die Welt als Wille ohne Wehretat

Das ist mal was Neues: Nicht die Koalitionsfraktionen streiten über Auslandseinsätze - es steht auch keine Entscheidung an -, sondern die Regierung schafft Verwirrung: Am Montag hieß es, Berlin könne womöglich die Führung der Afghanistan-Schutztruppe übernehmen, am Dienstag galt wieder die alte Klage, dass die begrenzten Mittel der Bundeswehr das nicht erlauben. Wer hat da gepatzt?

Das ist mal was Neues: Nicht die Koalitionsfraktionen streiten über Auslandseinsätze - es steht auch keine Entscheidung an -, sondern die Regierung schafft Verwirrung: Am Montag hieß es, Berlin könne womöglich die Führung der Afghanistan-Schutztruppe übernehmen, am Dienstag galt wieder die alte Klage, dass die begrenzten Mittel der Bundeswehr das nicht erlauben. Wer hat da gepatzt? Ist der Regierungssprecher Schuld, weil er Überlegungen aus dem Führungszirkel als Standpunkte verkaufte? Der ist ein Medienprofi und zu geschickt, als dass er ohne Grund neue Töne verbreitet. Oder war es die Stimme seines Herrn, der sich im Herbst zur neuen, größeren Rolle Deutschlands bekannte und demnächst von Bush gefragt wird, welche Taten folgen? Der Wille des Kanzlers reicht weiter als das Vermögen der Bundeswehr. Weil es aber keine Diskussion gab, was das Bekenntnis von damals konkret bedeutet, bleibt Raum für Missverständnisse. Das lässt sich ändern: Entweder nimmt der Kanzler den Mund nicht so voll oder er sorgt dafür, dass die militärischen Mittel dem Willen entsprechen. Solange ein Missverhältnis zwischen Möglichkeiten und geweckten Erwartungen besteht, werden schräge Debatten über Auslandseinsätze nicht ausbleiben.

hmt

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