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Krankenkassen: Gegen die Kanzlerin

Ob Philipp Rösler wohl wusste, was er sich da antun würde? Eines der undankbarsten Ämter in der Politik hat der Gesundheitsminister übernommen – und er hat die Messlatte auch selbst noch besonders hoch gelegt, indem er den Deutschen ein „gerechtes und transparentes System“ für ihre Krankenversicherung versprach.

Ob Philipp Rösler wohl wusste, was er sich da antun würde? Eines der undankbarsten Ämter in der Politik hat der Gesundheitsminister übernommen – und er hat die Messlatte auch selbst noch besonders hoch gelegt, indem er den Deutschen ein „gerechtes und transparentes System“ für ihre Krankenversicherung versprach. Schnell ist Rösler von den Realitäten eingeholt worden – und deutlich wird, dass er nicht nur Horst Seehofer und die Kassen, sondern wohl auch die Kanzlerin gegen sich hat. Intern soll Angela Merkel ihren Minister kritisiert haben, weil der bei jeder Gelegenheit sein Allheilmittel, die Kopfpauschale, unters Volk zu bringen versucht. Rösler gibt ihr leichtes Spiel: An der Aufgabe, einer breiteren Öffentlichkeit zu erklären, was mit einer Kopfprämie eigentlich besser werden soll, ist der Newcomer bisher gescheitert. Forderungen nach „Transparenz“ und „Gerechtigkeit“ sind richtig – mit der Einführung eines Einheitsbeitrags, bei dem der Chef genauso viel zahlt wie die Sekretärin, haben sie aber herzlich wenig zu tun. Zumal ein steuerfinanzierter Sozialausgleich das ganze System noch staatsfixierter als jetzt schon machen würde. Das ist ein Widerspruch, den der Liberale Rösler bisher nicht aufgelöst hat. fal

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