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Meinung: Großbritannien: Links? Rechts? Britisch!

Was unterscheidet linke von rechter Außenpolitik und beide von grüner in Krisen wie jetzt? Gar nichts.

Was unterscheidet linke von rechter Außenpolitik und beide von grüner in Krisen wie jetzt? Gar nichts. Schon die Frage führt in die Irre, wie Gerhard Schröders Besuch bei Tony Blair zeigt. Zwei Galionsfiguren der modernen Sozialdemokratie - und doch: Der Prime Minister führt Großbritannien an der Seite Amerikas ins Gefecht. Der Kanzler bekräftigt Treue und Unterstützung, warnt aber vor Abenteuern. Das liegt nicht an der Innenpolitik, beide sind unangefochten und haben die Opposition im Griff. Blair und Schröder trennt auch keine unterschiedliche Weltanschauung, sondern einzig: die Geschichte ihrer Völker. Für die frühere Kolonialmacht ist weltweites Eingreifen selbstverständlich. Ebenso der Kampf gegen Terror angesichts der Erfahrungen in Nordirland. Deutschland bleibt stolz auf seine Kultur der Zurückhaltung. (Wie New-Labour-Blair denkt im Licht der Eta-Anschläge auch der konservative Spanier Aznar, den Schröder am Donnerstag trifft.) In zugespitzten Lagen gibt es nur nationale Außenpolitik. Wie gut, dass die Lage nicht immer zugespitzt ist.

cvm

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