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Lesermeinung: Afghanistan-Einsatz legitim und moralisch

Diskussion um Afghanistan-EinsatzZum deutschen Militäreinsatz in Afghanistan hatte Militärbischof Dutzmann erklärt, dieser sei bislang ethisch legitim und noch nicht beendbar. Dagegen ein Aufschrei von Leserbriefschreibern: Der Krieg sei ethisch verwerflich, es gehe (nur) um die Errichtung eines amerikanischen Regimes, westliche Wirtschaftsinteressen usw.

Diskussion um Afghanistan-Einsatz

Zum deutschen Militäreinsatz in Afghanistan hatte Militärbischof Dutzmann erklärt, dieser sei bislang ethisch legitim und noch nicht beendbar. Dagegen ein Aufschrei von Leserbriefschreibern: Der Krieg sei ethisch verwerflich, es gehe (nur) um die Errichtung eines amerikanischen Regimes, westliche Wirtschaftsinteressen usw. So ist es jedoch nicht: Wer dort war, berichtet eher über strahlende Kinderaugen wegen wieder möglichen Schulbesuchs, erleichterte weil nicht mehr lebenslang weggesperrte Frauen und frohe Menschen, die wieder singen dürfen, ohne dafür ermordet zu werden. Auch Dankbarkeit gegenüber Aufbauhelfern, Spendern und vor allem den Soldaten: Denn nur sie bieten Schutz vor den fanatischen Peinigern, den Taliban. Dies alles wollen viele hier nicht hören, in der Tat. Aber das macht es nicht richtiger. Allerdings ist das Regime korrupt, das Land von Stammesfehden überzogen, die Gesellschaft archaisch. Das können wir von außen nicht ändern. Das ist Sache der Afghanen. Doch die Taliban bekämpfen – die übrigens nur ein bis fünf Prozent der Bevölkerung betragen sollen, aber neben dem Terror gegen die afghanische Bevölkerung auch die Welt in Brand setzen wollen – das ist legitim. Besonders, weil im Auftrag der einheimischen Regierung und nur mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. Also genau das Gegenteil dessen, was bestimmte Leserbriefschreiber uns Glauben machen wollen. Das ist nicht nur legitim, sondern moralisch. In diesem Bewusstsein sind auch Bekannte und Verwandte des Unterzeichners dort im Einsatz, den wir begrüßen und unterstützen. Und er zeitigt erste strategische Erfolge, wie wir gerade zu Weihnachten hörten. Den (sofortigen) Abzugsfreunden ins Stammbuch: Solltet Ihr selbst einmal Mord, Verstümmelung, Verschleppung durch Terroristen erleiden, Ihr, Eure Eltern, Frauen und Kinder, und um Hilfe flehen, dann werden wir uns (wohl) lächelnd abwenden, denn Ihr wolltet es ja so.

Dr. E.M. v. Livonius, Geltow

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