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Lesermeinung: „Frech“

Zu: „Männerdominierte Forschung“, 14.1.

Zu: „Männerdominierte Forschung“, 14.1.

Wer im 21. Jahrhundert noch Vokabeln wie „frech“, „brav“ oder „angepasst“ im Kontext der Frauenbewegung in den Mund nimmt, hat 30 Jahre seiner eigenen Geschichte versäumt. Die Frauen, die sich um Angelegenheiten von Frauen in dieser Gesellschaft kümmern, haben Wichtigeres zu tun, als männliche Unterhaltungsbedürfnisse zu bedienen und um Beifall zu buhlen. Das Wort „frech“ steht für eine altbacken, patriarchalische, unangefochtene Hierarchie zwischen Männern und Frauen, in der die einen die Definitionsmacht besitzen, während die anderen sich unausgesetzt legitimieren müssen. Hier entlarvt die Wortwahl die Vertreter des männlichen Teils der Gesellschaft, die immer schon die besseren Frauen gewesen sind und sich daher ihnen gegenüber weisungsberechtigt fühlen.

Bettina Panser, Nuthetal

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