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Meinung: Protest gegen Atomtransporte: Fährt ein Zug nach nirgendwo

Gegen Atomtransporte lässt sich trefflich protestieren. Gegen nicht rollende Castoren auch?

Gegen Atomtransporte lässt sich trefflich protestieren. Gegen nicht rollende Castoren auch? Immerhin haben sich trotz Absage des Transporttermins am Mittwoch Demonstranten zur Sitzblockade vor dem Meiler Philippsburg eingefunden. Fährt ein Zug nach nirgendwo. Den Franzosen kann man diesen Stillstand jetzt zuschreiben. Denn die Nachbarn wollen, dass erstmal ein Zug mit strahlendem Material in Richtung Deutschland fährt. Der steht bei ihnen seit der Zeit des Transportverbots, das 1998 noch von Umweltministerin Angela Merkel verhängt wurde - unübersehbar steht er da für die französische Umweltministerin, inzwischen auch eine grüne, und ihre Klientel. Die Fahrt ist aber frühestens im nächsten Frühjahr möglich. Eine Brücke vor Gorleben muss erst repariert werden. Damit wäre also Zeit gewonnen. Auch, um in Deutschland zum Beispiel die eine oder andere Zwischenlösung auf den Weg zu bringen. Dann müsste vielleicht hier gar kein Zug mehr fahren. Manches technische Detail spricht im Moment dagegen, das Ziel zu ändern und die Fracht in die Lager Ahaus oder Gorleben zu bringen. Es sieht so aus, als seien die erteilten Genehmigungen derzeit nur das Papier wert, auf dem sie ausgestellt wurden. Kannte der früher als "Verstopfungsminister" kritisierte Jürgen Trittin diese Lage auch? Dann wäre der Grüne doch sehr viel schlauer, als es ihm viele zutrauen.

mue

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