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Meinung: Pudelgefahr

Für Präsident Bush wird der kommende Freitag ein Erfolg. Angela Merkel hat es da schwerer, obwohl beide dasselbe wollen: die wiedergefundene Nähe von Deutschland und Amerika demonstrieren nach dem unterkühlten Verhältnis Kanzler Schröders zu Bush.

Für Präsident Bush wird der kommende Freitag ein Erfolg. Angela Merkel hat es da schwerer, obwohl beide dasselbe wollen: die wiedergefundene Nähe von Deutschland und Amerika demonstrieren nach dem unterkühlten Verhältnis Kanzler Schröders zu Bush. Man merkt es schon an den Interviews zur Vorbereitung des Besuchs: Amerika lobt die Beziehungen trotz der deutschen Kritik an CIA-Flügen und Geheimgefängnissen, Merkel fordert die Schließung von Guantanamo. Der Präsident hat es leicht, er braucht nur herzliche Bilder für seine Bürger – schaut her, die Deutschen sind mir wieder gut. Angela Merkel dagegen muss aufpassen. Die Bilder vertrauensvoller Nähe muss sie mit einer Prise kritischer Distanz ausbalancieren, damit es ihr nicht wie dem Briten Tony Blair geht. Den karikierten die Medien als „Bushs Pudel“. Merkel als „deutscher Pudel“? Bloß nicht! Eine Verbündete, das schon, aber als selbstbewusste und kritische Partnerin, die Berlin wieder zur ersten Adresse macht, wenn Washington Partner in Europa anruft. cvm

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