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Afghanistan: Wahrheit des Krieges

Ob die Mission der internationalen Gemeinschaft am Hindukusch gelingt, hängt maßgeblich davon ab, ob die alliierten Truppen das Vertrauen der Menschen in Afghanistan gewinnen können. Die Nachricht, dass in dem Konflikt immer mehr Zivilisten getötet werden, wird der Nato und auch US-Präsident Obama ebenso wenig passen wie der Zeitpunkt.

Ob die Mission der internationalen Gemeinschaft am Hindukusch gelingt, hängt maßgeblich davon ab, ob die alliierten Truppen das Vertrauen der Menschen in Afghanistan gewinnen können. Die Nachricht, dass in dem Konflikt immer mehr Zivilisten getötet werden, wird der Nato und auch US-Präsident Obama ebenso wenig passen wie der Zeitpunkt. In drei Wochen wählen die Afghanen einen neuen Präsidenten. Amtsinhaber Karsai verspricht seinen Landsleuten besseren Schutz. Aber auch er weiß, dass es den nicht geben kann, zumal es keine gerade verlaufende Front gibt. Die Alliierten haben seit Juli – unter Kommando eines neuen US-Generals – ihre Luftangriffe und damit die Zahl der zivilen Opfer reduziert; aber auch die Taliban haben ihre Taktik geändert. Sie gehen nicht nur immer rücksichtsloser auch gegen Zivilisten vor, sie starten ihre Guerillaaktionen immer häufiger aus dicht besiedeltem Gebiet. Ihr Kalkül: Bei Gegenaktionen der Nato sterben wieder Frauen und Kinder. Auch wenn Verteidigungsminister Jung es nicht aussprechen mag: Es ist Krieg in Afghanistan – und Krieg war nie sauber. Um diesen zu gewinnen, wird weiter gekämpft werden müssen, vermutlich mehr als je zuvor. Die bittere Wahrheit: Dabei werden noch mehr Zivilisten sterben.lem

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