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Die Historikerin Hedwig Richter.

© IMAGO/J√ºrgen Heinrich/IMAGO/J√ºrgen Heinrich

Tagesspiegel Plus

Historikerin Hedwig Richter über Klimakrise: „Warum zur Hölle soll es ausgerechnet bei der Ökologie keine Vorschriften geben?“

Die Politik sei hasenfüßig und könne der Bevölkerung mehr zumuten, meint Hedwig Richter. Aber ist das noch demokratisch, wenn die Mehrheit manche Klimaschutz-Maßnahmen gar nicht will? Ein Interview.

Hedwig Richter, viele Menschen kennen Sie als Demokratieforscherin und Historikerin, vor allem im Blick auf das Kaiserreich. Jetzt schauen Sie auf die Klimakrise. Wo ist da der Zusammenhang?
Mich fasziniert – und manchmal: entsetzt –, wie ambivalent Demokratiegeschichte ist. Demokratisierung ging oft mit Rassismus oder Misogynie einher. Zu dieser Ambivalenz, das wurde mir in den letzten Jahren immer klarer, gehört auch die fossile Zerstörung. Der Wohlstand in den westlichen Ländern, der die Demokratisierung wesentlich mit ermöglichte, kam durch die mit Kohle betriebene Industrialisierung zustande. Ich muss vor diesem Hintergrund meine Demokratiegeschichte neu schreiben.

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