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Nahost: Blutige Kämpfe an der Grenze Gaza–Ägypten

Bei Unruhen an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen ist am Mittwoch ein ägyptischer Polizist erschossen worden.

Rafah - Das ägyptische Fernsehen und die Sicherheitsbehörden gaben an, der 21-Jährige sei von einem Palästinenser vom Gazastreifen aus getötet worden. In Rafah und im südwestlich von Rafah gelegenen El Arisch wurden bei Protesten wütender Palästinenser gegen die Abriegelung des Gazastreifens Dutzende verletzt.

In Rafah demonstrierten hunderte Palästinenser gegen die Errichtung einer unterirdischen Sperre durch die ägyptischen Behörden. Die Sperre soll verhindern, dass die von der Außenwelt praktisch abgeschlossenen Bewohner des Gazastreifens weiter Waren und Waffen durch die zahlreichen von ihnen angelegten Tunnel schmuggeln. Bei den Protesten seien neun ägyptische Polizisten durch Steinwürfe verletzt worden, hieß es vonseiten der ägyptischen Behörden.

Auch auf palästinensischer Seite gab es Verletzte, zwei Menschen wurden von ägyptischen Soldaten angeschossen, zwei weitere wurden verletzt, als Sicherheitskräfte der radikalislamischen Hamas ihrerseits versuchten, die steinewerfenden Demonstranten auseinanderzutreiben. Zu der Demonstration gegen die unterirdische Sperre hatte ursprünglich die Hamas selbst aufgerufen, die Kundgebung geriet aber schnell außer Kontrolle.

Die ägyptische Seite hatte zuvor hunderte Polizisten, Feuerwehrleute und Krankenwagen an die Grenze geschickt, um zu verhindern, dass die Palästinenser die Grenze überrennen. Rafah ist der einzige Übergang in den Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Seit die radikalislamische Hamas im Sommer 2007 die Macht in Gaza an sich riss, blockiert Israel die Grenze, Ägypten weigert sich, den Übergang in Rafah dauerhaft zu öffnen. Bereits am Dienstagabend waren bei Auseinandersetzungen in El Arisch 55 Menschen verletzt worden. AFP

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