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Politik: Frankreich setzt auf die Revolution

Paris - Für die Franzosen ist es keine Frage. Wenn sie zu wählen hätten, hieße der nächste US-Präsident Barack Obama.

Paris - Für die Franzosen ist es keine Frage. Wenn sie zu wählen hätten, hieße der nächste US-Präsident Barack Obama. Das ergab eine von der Zeitung „Le Monde“ veröffentlichte Umfrage in acht Ländern. Wie in Belgien, Kanada, Großbritannien, Japan, Mexiko, Polen und der Schweiz erfreut sich der demokratische Präsidentschaftskandidat auch in Frankreich größerer Beliebtheit als sein republikanischer Konkurrent. Überraschend am Ergebnis war besonders die starke Abneigung, die die Befragten gegenüber John McCain äußerten. Am massivsten fiel sie in Frankreich aus, wo sich nur fünf Prozent positiv über ihn äußerten.

Die Popularität Obamas spiegelt sich auch in den Erwartungen der politischen Klasse wider. Für den Publizisten Jean Daniel verkörpert Obama „aufs Neue“ den amerikanischen Traum. Schon die Kandidatur eines Schwarzen ist für ihn eine „Revolution ohnegleichen“. In einer von Migration und ethnischer Vielfalt geprägten Zeit werde sie sich auch für das multikulturelle Zusammenleben in anderen Ländern positiv auswirken.

Präsident Nicolas Sarkozy hat sich seit seinem Amtsantritt zwar bei Präsident George W. Bush um eine Verbesserung des gestörten Verhältnisses zu den USA bemüht. Dass er weder McCain noch Obama von früher her kennt, dürfte für Sarkozy kein Handicap sein. Entscheidend ist für ihn, bei wem er für die Lösung der Finanzkrise, der Bewältigung der Energie- und Klimaprobleme sowie der Verbesserung der Lage im Nahen und Mittleren Osten auf größere Bereitschaft zur Kooperation mit den Verbündeten hoffen kann. Hans-Hagen Bremer

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