zum Hauptinhalt
Die Fregatte „Hessen“ mit dem US-amerikanischen Flugzeugträger USS Gerald R. Ford im Hintergrund.

© IMAGO/piemags

Fregatte „Hessen“ soll Huthis abwehren: Deutschland schickt Bericht zufolge Kampfschiff ins Rote Meer

An dem Einsatz gegen Huthi-Rebellen im Roten Meer beteiligt sich Deutschland einem Bericht zufolge nun auch mit einem Kriegsschiff. Der Einsatz beginnt demnach am 1. Februar.

Deutschland schickt einem Medienbericht zufolge die Fregatte „Hessen“ ins Rote Meer. Dort soll das Schiff dabei unterstützen, Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz auf Handelsschiffe abzuwehren. Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Kreise in Berlin und Brüssel. Demnach soll die Fregatte, die auf Luftabwehr spezialisiert ist, am 1. Februar in See stechen.

Die „Hessen“ soll dem Bericht zufolge eine von mindestens drei Fregatten beziehungsweise Lenkwaffenzerstörern sein, die das sogenannte Krisenmanagement-Konzept des Europäischen Auswärtigen Dienstes als Mindestzahl für den Einsatz fordert. Weiter heißt es, die neue EU-Mission solle bis Ende Februar einsatzbereit und zunächst auf ein Jahr befristet sein. Für den Einsatz ist ein Mandat des Deutschen Bundestags notwendig.  

Das Schiff verfügt nach Informationen der Deutschen Marine über eine Radaraufklärung, die 1000 Ziele gleichzeitig erfassen kann. Es ist mit Flugabwehr- und Schiffsabwehrraketen, Torpedorohrsätzen, Schiffsgeschützen und zwei Kampfhubschraubern bewaffnet. 240 deutsche Soldaten sollen dem Bericht zufolge an dem Einsatz teilnehmen.

Huthis erklären „amerikanisch-britische Interessen“ zu „legitimen Zielen“

Bis Ende des vergangenen Jahres war die „Hessen“ für die Dauer von sechs Monaten im Rahmen eines sogenannten schnell verlegbaren Einsatzverbandes der Nato in der Nordsee und in der Arktis für Übungen und zur Abschreckung Russlands im Einsatz. Von Dezember 2013 bis April 2014 war die Fregatte an der Atalanta-Mission zur Abwehr von Piraten am Horn von Afrika beteiligt.

Die Fregatte „Hessen“ 2013 im Marinestützpunkt Wilhelmshaven.

© picture alliance / dpa

Die Lage im Roten Meer hat sich zuletzt deutlich zugespitzt. Nachdem die USA und Großbritannien Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen haben, hat die Miliz mit Vergeltung gedroht. „Alle amerikanisch-britischen Interessen sind nach der direkten (...) Aggression gegen die Republik Jemen zu legitimen Zielen“ geworden, erklärte der Oberste Politische Rat der von Teheran unterstützten Huthis am Freitag.

Die USA und Großbritannien hatten in der Nacht zum Freitag als Reaktion auf die Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die beiden Länder zusammen mit anderen Verbündeten, darunter Deutschland, die Angriffe dienten der „Deeskalation der Spannungen und der Wiederherstellung der Stabilität“ im Roten Meer. Die USA und Großbritannien erhielten bei ihrem militärischen Vorgehen Unterstützung von Australien, Bahrain, Kanada und den Niederlanden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Mit den Angriffen hätten die Möglichkeiten der Huthi-Miliz, den Welthandel und das Leben internationaler Seeleute auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu bedrohen, gestört und geschwächt werden sollen, hieß es in einer Erklärung von insgesamt zehn Ländern.

Nach US-Angaben wurden 60 Ziele an 16 Huthi-Standorten angegriffen. Ein Vertreter Washingtons sagte, die Angriffe hätten Raketen- und Radarstellungen der Huthis gegolten. Der von den Huthis betriebene Fernsehsender Al-Masirah meldete, die Angriffe richteten sich gegen einen Luftstützpunkt, Flughäfen und ein Militärlager.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, sagte im Fernsehsender MSNBC, die USA suchten „nicht die Eskalation“. Es gebe „keinen Grund“ für eine weitere Verschärfung des Konflikts über die Entwicklungen der „vergangenen wenigen Tage hinaus“.

Der Iran verurteilte die Angriffe auf Stellungen der von Teheran unterstützten Rebellen scharf. Außenamtssprecher Nasser Kanani sprach von einer „willkürlichen Aktion“, einem „Verstoß“ gegen das Völkerrecht und einer Verletzung der Souveränität des Jemen. In der von den Huthi-Rebellen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa demonstrierten Tausende gegen die Angriffe.

Die Huthi-Miliz hat seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober zahlreiche Drohnen- und Raketenangriffe auf Schiffe im Roten Meer ausgeführt. Die Huthis, die weite Teile des Jemen kontrollieren, sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“. (mit Agenturen)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false