zum Hauptinhalt

Politik: General Wiranto wird zu große Nähe zur Ex-Regierung vorgeworfen

In Indonesien steht möglicherweise eine Kabinettsumbildung bevor. Aus Kreisen des Präsidialamtes verlautete am Dienstag, Präsident Abdurrahman Wahid wolle nach Beendigung des Fastenmonats Ramadan den für die Koordination von Politik und Sicherheitsangelegenheiten zuständigen Minister Wiranto ablösen.

In Indonesien steht möglicherweise eine Kabinettsumbildung bevor. Aus Kreisen des Präsidialamtes verlautete am Dienstag, Präsident Abdurrahman Wahid wolle nach Beendigung des Fastenmonats Ramadan den für die Koordination von Politik und Sicherheitsangelegenheiten zuständigen Minister Wiranto ablösen. Grund sei das loyale Verhalten General Wirantos zur früheren Regierung. Wiranto sagte, es gebe keine Hinweise auf eine Regierungsumbildung und er stehe loyal zu Wahid. Der Ramadan endet am Freitag.

Wahid, der im vergangenen Sommer zum Präsidenten gewählt worden war, hatte sein Kabinett bereits im November umgebildet und den Minister für die Koordination der Sozialpolitik, Hamzah Haz, durch den wenig bekannten Basri Hasanuddin ersetzt.

General Wiranto war unter Wahids Vorgänger Jusuf Habibie Verteidigungsminister. Da das Militär für Gewalttaten in Ost-Timor im September mitverantwortlich gemacht wird, muss sich Wiranto einer Untersuchung der Vorfälle stellen. Beobachter glauben Hinweise zu haben, dass das Militär den Bandenterror gegen die Bevölkerung unterstützte. Grund war die Volksabstimmung, in der sich die Bewohner Ost-Timors mehrheitlich für die Unabhängigkeit Ost-Timors von Indonesien ausgesprochen hatten.

Die blutigen Zusammenstöße zwischen Christen und Moslems auf den indonesischen Molukken-Inseln dauern unterdessen ungeachtet der Entsendung zusätzlicher Soldaten an. Allein aus der Stadt Masohi auf der Insel Seram wurden am Dienstag Dutzende von Toten gemeldet.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false