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Kuwait: Herrscher nach langer Krankheit gestorben

Nach fast dreißigjähriger Herrschaft über Kuwait ist der Emir des Ölemirats im Alter von 77 Jahre gestorben.

Kuwait-Stadt - Der Palast des Emirs teilte am Sonntag mit, Scheich Dschabir el Ahmed el Dschabir el Sabah sei am Morgen «verschieden». Zur genauen Todesursache des seit langem kranken Emirs wurde zunächst nichts bekannt. Er soll noch im Laufe des Tages beerdigt werden.

Anschließend wird die Bekanntgabe einer Entscheidung des Familienrates der al-Sabahs über die Nachfolge erwartet. Nach der Verfassung müsste Kronprinz Scheich Saad al-Abdullah al-Sabbah, ein entfernter Cousin des gestorbenen Emirs, das Amt übernehmen. Er ist allerdings selbst bereits über 70 Jahre alt und soll nicht bei bester Gesundheit sein.

In Kuwait wurden alle Regierungsbüros als Zeichen der Trauer für drei Tage geschlossen. Die Regierung ordnete zudem eine 40-tägige Staatstrauer an. Das staatliche Fernsehen unterbrach sein reguläres Programm und sendete Koranlesungen.

Als Emir des ölreichen Golfstaates hatte Scheich Dschabir umfangreiche Machtbefugnisse. Die Eindämmung des irakischen Einflusses in der Arabischen Welt war seit dem Golfkrieg 1991 eines seiner vorrangigen außenpolitischen Ziele. Dazu verbündete sich Dschabir fest mit den USA.

In den vergangenen Jahren sind die kuwaitschen Sicherheitskräfte und die Polizei entschieden gegen Islamisten vorgegangen, die die Intervention der US-Truppen im Nachbarland Irak ablehnen. Erst im Dezember hatte ein kuwaitisches Gericht sechs mutmaßliche islamische Terroristen zum Tode verurteilt.^ (tso/dpa)

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