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QRF in Afghanistan

© dpa

Kampf gegen die Taliban: Mehr Tote in Afghanistan als im Irak

Auf die schnelle Eingreiftruppe der Bundeswehr (QRF) warten neue Herausforderungen. Die Zahl der getöteten ausländischen Soldaten erreichte im Juni einen traurigen Rekord - die Truppen geraten zunehmend ins Visier der Taliban.

Es ist ein trauriger Rekord, der in Afghanistan im Juni erzielt wurde. Für die internationale Koalition ist es der verlustreichste Monat seit dem Beginn des Kampfes gegen die Taliban Ende 2001: Wie aus den Statistiken der Webseite www.icasualties.org hervorgeht, kamen im vergangenen Monat in Afghanistan 51 ausländische Soldaten ums Leben - wesentlich mehr als im Irak, wo im Juni 31 Soldaten starben. Im vergangenen Jahr, dem verlustreichsten seit Beginn des Einsatzes, zählten die ausländischen Truppen 232 Todesfälle in Afghanistan.

Auf die schnelle Einsatztruppe der Bundeswehr warten große Herausforderungen. Die Taliban haben ihre Strategie geändert und gehen gezielt gegen ausländische Truppen vor. Aus Pakistan kommt indes immer neuer Nachschub an radikal-islamischen Kämpfern. Nach Ansicht des deutschen Stabschefs im Hauptquartier der Afghanistan-Schutztruppe Isaf, Hans-Lothar Domröse, erfordern die jüngsten Anschläge der Taliban neue Reaktionen der internationalen Soldaten und der Regierung in Kabul. Die Taliban arbeiteten nun in kleinen Gruppen, die Feldlager unter Feuer nähmen und Sprengfallen auf den Straßen auslegten, sagte der Generalmajor am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. "Das verbreitet ein Gefühl der Unsicherheit in Afghanistan. Das ist eine neue Herausforderung für die afghanische Regierung, aber auch für die Isaf-Soldaten", sagte er.

Am Montag übernahm die deutsche schnelle Eingreiftruppe im Bundeswehr-Feldlager Masar-i-Scharif das Kommando für die sogenannte Quick Reaction Force (QRF) von Norwegen. Fast zeitgleich war ein Anschlag auf die Bundeswehr im rund 150 Kilometer entfernten Kundus verübt worden. Drei Soldaten wurden leicht verletzt, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. Zunächst war die Bundeswehr von zwei leicht verletzten Soldaten ausgegangen. Ein Panzerspähwagen war durch den Sprengsatz zerstört worden. (nim/dpa/AFP)

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