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Politik: Minister Jung macht Struck Vorwürfe

Berlin - Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat auf die Verantwortung seines Amtsvorgängers Peter Struck (SPD) für die Totenschändungen durch deutsche Soldaten in Afghanistan hingewiesen. Jung erinnerte im „Stern“ daran, dass die Skandalfotos aus der Zeit stammen, in der der heutige SPD-Fraktionschef das Ministerium leitete.

Berlin - Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat auf die Verantwortung seines Amtsvorgängers Peter Struck (SPD) für die Totenschändungen durch deutsche Soldaten in Afghanistan hingewiesen. Jung erinnerte im „Stern“ daran, dass die Skandalfotos aus der Zeit stammen, in der der heutige SPD-Fraktionschef das Ministerium leitete. Die Frage nach einem Versagen der Führung „müssen Sie der damaligen politischen und militärischen Führung stellen“, zitierte das Magazin den CDU-Politiker auf eine entsprechende Frage.

Die bisher bekannten Bilder, auf denen Soldaten mit Totenschädeln posieren, stammen aus den Jahren 2003 und 2004. Gegen 20 Verdächtige wird ermittelt. Drei von ihnen haben sich nach Angaben des Kommandeurs der Lettow-Vorbeck- Kaserne in Bad Segeberg inzwischen bekannt. „Die Verantwortlichen haben den Fall rückhaltlos eingestanden, zeigten sich reumütig und zerknirscht über den Vorfall“, zitieren die „Lübecker Nachrichten“ General Christof Munzlinger. Einer der Täter habe kurz nach der Aktion noch versucht, das Material zu löschen. Allerdings seien die Fotos da bereits mehrfach kopiert worden.

Der Ex-Bundeswehrgeneral Hermann Hagena bezweifelte, dass die Entlassung von zwei Beteiligten rechtens ist. Es gebe einen strafrechtlich relevanten Unterschied zwischen einem Skelett und einer Leiche, argumentierte Hagena. Die Vorgesetzten hätten zudem das Herumliegen von Skelettteilen in einer Kiesgrube offenbar jahrelang geduldet. Er forderte, die Frage einer möglichen Vernachlässigung der Dienstaufsicht müsse Kern der Untersuchungen vor Ort sein. bib/ddp

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