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CSU-Vorsitz: Seehofer will "einvernehmliche Lösung"

Nach der Rücktrittsankündigung von Edmund Stoiber wächst in der CSU die Angst vor einem monatelangem Kampf um dessen Nachfolge als Parteichef. Die Partei brauche nun Ruhe, heißt es.

Berlin/München - Im Tauziehen um die Nachfolge des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber hält Parteivize Horst Seehofer eine einvernehmliche Lösung für möglich. "Es finden einige Gespräche statt", sagte er in Berlin. "Ob wir vor dem Parteivorstand am Montag eine einvernehmliche Lösung erreichen, werden wir sehen." Neben Bundesagrarminister Seehofer hat auch der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber Anspruch auf den CSU-Vorsitz erhoben.

In der "Passauer Neuen Presse" hatte Seehofer zuvor erneut eine Kampfkandidatur gegen Huber angedroht. "Ich würde das Votum der Parteibasis nicht scheuen", sagte der CSU-Vize. Die in den kommenden Wochen anstehenden Führungswahlen in den Parteiverbänden seien "für mögliche Kandidaten eine gute Gelegenheit, sich an der Basis zu präsentieren".

Glück: Keine Alternative zu Beckstein

Über die Nachfolge Stoibers im Amt des Ministerpräsidenten sagte Landtagspräsident Alois Glück (CSU) im Deutschlandfunk, zu Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) gebe es keine Alternative. Mit Blick auf Forderungen der CSU-Bundestagsabgeordneten nach Mitsprache bei der Besetzung des Parteivorsitzes fügte Glück hinzu, sie würden eine "ganz wesentliche Rolle" spielen. "Ich erwarte dabei nicht größere Konflikte", sagte er im Bayerischen Rundfunk. Stoiber will von Freitagmittag an in Einzelgesprächen mit allen maßgeblichen CSU-Spitzenpolitikern über seine Nachfolge beraten.

CSU-Funktionäre warnen vor langem Machtkampf um Parteivorsitz

Vor einem Machtkampf um den Parteivorsitz warnte derweil der Vorsitzende der Jungen Union in Bayern, Manfred Weber. Er erhoffe sich von den Spitzentreffen in der Staatskanzlei bereits eine personelle Vorentscheidung. Er betonte: "Die Partei sehnt sich nach Ruhe." Daher dürfe es um das Amt des CSU-Vorsitzenden keinen langen innerparteilichen Wahlkampf geben. Auch Beckstein will keine weiteren Querelen in der CSU. Eine Lösung müsse seiner Meinung nach in den "nächsten Tagen oder spätestens Wochen" gefunden werden, die dann von allen mitgetragen werden könne.

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) signalisierte, dass er nicht für den Parteivorsitz kandidieren will. "Ich kenne mein Amt, und das ist das Amt des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, und das ist das schönste Amt, das es in Deutschland gibt", sagte er und fügte hinzu: "Warum soll ich mich für ein zweitschönstes Amt entscheiden?" Glos betonte, er rechne damit, dass es bei den jetzt diskutierten beiden Kandidaten bleiben werde. (tso/ddp/AFP)

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