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Viktor Orban beim Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Berlin.

© REUTERS / LISI NIESNER

Ungarischer Präsident zum Ukraine-Krieg: Orban nennt Trump „Hoffnung für den Frieden“

Bei einer Veranstaltung in Berlin forderte Viktor Orban, dass die USA und Russland einen Waffenstillstand in der Ukraine verhandeln.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban fordert Verhandlungen zwischen den USA und Russland über einen Waffenstillstand in der Ukraine. Dabei setzt er ausgerechnet auf den vor zwei Jahren abgewählten US-Präsidenten Donald Trump.

„Die Feuerpause muss nicht zwischen Russland und der Ukraine zustandekommen, sondern zwischen Amerika und Russland“, sagte Orban am Dienstag bei einem öffentlichen Interview des Magazins „Cicero“ und der „Berliner Zeitung“ in Berlin laut offizieller Übersetzung. „Wer denkt, dass dieser Krieg durch russisch-ukrainische Verhandlungen abgeschlossen wird, der lebt nicht auf dieser Welt. Die Machtrealität ist anders.“

Orban sagte zur Begründung, dass die Ukraine den Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren nur führen könne, weil sie von den USA militärisch unterstützt werde. Der Krieg sei heute nur offen, weil die Amerikaner das so wollten. „Deswegen müssen sich die Amerikaner mit den Russen einigen. Und dann ist der Krieg zu Ende.“

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Der ungarische Präsident machte auch deutlich, dass er Joe Biden nicht für den richtigen Verhandlungsführer auf amerikanischer Seite hält. „Der amerikanische Präsident ist zu weit gegangen“, sagte er. Biden habe Dinge über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gesagt, nach denen es schwer sei, dass die beiden Friedensverhandlungen miteinander führen.

„Das wird jetzt brutal klingen, was ich sage. Aber Hoffnung für den Frieden heißt Donald Trump“, sagte Orban laut Übersetzung. Biden hatte Putin nach Kriegsbeginn als „Schlächter“, „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“ bezeichnet.

Orban besucht Berlin für mehrere Tage und hat während seines Aufenthalts bereits Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die frühere Regierungschefin Angela Merkel (CDU) getroffen. Über die Altkanzlerin sagte er, das sie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hätte verhindern können. Auf gleichlautende Frage bei einer Veranstaltung des Magazins „Cicero“ in Berlin am Dienstag antwortete er: „Mit Sicherheit“.

Im Vorhinein hatte er laut offizieller Übersetzung gesagt, dass Merkel bereits 2014 durch ihr Agieren nach der russischen Annexion der Krim einen Krieg verhindert habe. „Was Angela Merkel gemacht hat zu Zeiten der Krim-Krise, das war ein Meisterwerk.“ Es sei damals nicht zu einem Krieg gekommen, weil durch die diplomatischen Bemühungen Deutschlands der Konflikt isoliert worden sei. „Sie haben nicht zugelassen, dass das hoch geht und wir alle involviert werden.“ (dpa)

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