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Führungswechsel: US-Republikaner wählen Afro-Amerikaner Steele zum Parteichef

Nach ihrer schweren Niederlage bei der vergangenen Präsidenten- und Kongresswahl haben die US-Republikaner erstmals einen Afro-Amerikaner zum Parteichef gewählt. Er soll die Partei wieder aus ihrem Tief führen.

Der Vorstand der sogenannten Grand Old Party (GOP) entschied sich am Freitag in Washington für den als gemäßigt geltenden ehemaligen Vizegouverneur von Maryland, Michael Steele (50). Er soll die Republikaner aus ihrem Tief führen und besonders Minderheitengruppen anziehen, die bei der Wahl am 4. November in Scharen die Demokraten unterstützt hatten.

Steele war unter allen Anwärtern auf den Posten der politisch moderateste. Er gewann bei einer sechsten Stichwahl 91 der 168 Stimmen im Vorstand und wird damit Nachfolger von Mike Duncan, einem engen Gefolgsmann des am 20. Januar ausgeschiedenen Präsidenten George W. Bush. Duncan hatte sich nach Ablauf seiner zweijährigen Amtszeit zunächst zur Wiederwahl gestellt, war dann aber am Freitag angesichts schwindender Unterstützung aus dem Rennen ausgestiegen. Der Sieg Duncans gilt vor diesem Hintergrund auch als ein klarer Bruch der Republikaner mit der Bush-Ära.

Steele: Partei hat ein Imageproblem

"Wir werden diese Partei in jeden Winkel, in jede Gemeinde bringen", versprach der charismatisch wirkende Steele strahlend nach seiner Wahl. An die Adresse des ebenfalls schwarzen neuen Präsidenten Barack Obama gerichtet, sagte er: "Glückwunsch. Es wird eine Ehre sein, sich mit ihm auseinanderzusetzen." Steele räumte ein, dass es ein Imageproblem für die GOP gebe. "Wir sind als eine Partei missverstanden worden, die unsensibel ist, eine Partei, die sich nicht um das Leben von Minderheiten schert. Ich sage, genug ist genug. Das ist vorbei."

Bei der Wahl am 4. November hatten die Demokraten nicht nur das Weiße Haus zurückerobert, sondern auch ihre Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses, dem Abgeordnetenhaus und dem Senat, deutlich ausgebaut. (imo/dpa)

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