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Landeshauptstadt: Am Horn von Afrika

Besatzungsmitglieder der Fregatte „Brandenburg“ besuchen Potsdam

Besatzungsmitglieder der Fregatte „Brandenburg“ besuchen Potsdam Mit einer Geschichtsstunde in der Gedenkstätte Ehemaliges KGB-Gefängnis begann gestern der Besuch einer 13-köpfigen Abordnung der Fregatte „Brandenburg“ in Potsdam. Wie der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Richard Buchner, den Matrosen erläuterte, wurden in dem ehemaligen Pfarrhaus in der Leistikowstraße ab 1945 vom sowjetischen Geheimdienst Hunderte meist unter fadenscheinigen Gründen verhaftete junge Deutsche, aber auch russische Militärangehörige unter menschenunwürdigen Verhältnissen gefangen gehalten, verhört, gefoltert und zur Hinrichtung oder langjähriger Deportation in das sibirische Straflager Workuta gebracht. Beeindruckt von dem Rundgang durch das einzige original erhaltene KGB-Gefängnis zeigte sich auch der Teltower Michael Giersch, der neben zahlreichen anderen Brandenburgern zur 198-köpfigen Besatzung der Fregatte gehört. Der Oberbootsmann ist für die Wartung der Computertechnik verantwortlich. Wie der Erste Offizier, Korvettenkapitän Christoph Mecke, erklärte, ist die Besatzung seit der Indienststellung des Kriegsschiffes 1994 durch eine Patenschaftsvereinbarung mit Landtag und Landesregierung verbunden. Mehrfach jährlich finden Besuche und Gegenbesuche statt. Die 133 Meter lange und 9000 Tonnen schwere Fregatte erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten (etwa 54 Stundenkilometer). Zwei Hubschrauber können gleichzeitig auf ihr landen. Die „Brandenburg“ ist durch Räume für den Stab und hochmoderne Kommunikationstechnik als Führungsschiff für Verbände konzipiert. Diese Aufgabe hat sie, wie Korvettenkapitän Mecke berichtete, 2002 und 2003 jeweils für ein halbes Jahr im friedenssichernden Einsatz am Horn von Afrika wahrgenommen. Außerdem wird sie innerhalb der Nato für die Kontrolle des Frachtschiffverkehrs im östlichen Mittelmeer eingesetzt, um Waffenlieferungen an terroristische Organisationen zu unterbinden. Sie sticht auch zu Ausbildungsfahrten für Offiziersanwärter in See. Sie führen über den Atlantik bis in die USA und nach Kanada. „Überall dort treten wir als Botschafter Brandenburgs auf, dessen Namen unser Schiff trägt“, erklärte der Erste Offizier. Weitere Besuchsstationen für die Matrosen sind der Bundesrat, die Grüne Woche, ein Gespräch mit Ministerspräsident Matthias Platzeck, Schloss Cecilienhof, das Krongut Bornstedt und der Rundfunk Berlin-Brandenburg. In der Trebbiner Kindertagesstätte, über die sie die Patenschaft übernommen haben, waren sie bereits in den ersten Januartagen. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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